Der vor 50 Jahren 1968 erbaute Wachendorfer Kindergarten St. Josef ist seit 20. Mai 1998 als Gemeindehaus Mittelpunkt der Kirchengemeinde. Foto: Bieger Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsgeschichte: Wachendorfer Gemeindehaus St. Josef vor 20 Jahren eingeweiht / Zuvor Kindergarten

Starzach-Wachendorf. Das Gemeindehaus St. Josef in Wachendorf wurde vor 20 Jahren, am Ostermontag, 8. Mai 1998, nach etlichen Umbaumaßnahmen eingeweiht. Zuvor war es seit 1968 rund 20 Jahre lang kirchlicher Kindergarten. Bei der damaligen Einweihung als Kindergarten bezeichnete es Caritasdirektor Mohn als "steinernes Zeichen der Liebe".

Der Neubau des Kindergartens 1968 vor genau 50 Jahren wurde notwendig, weil das alte, im Jahre 1933 zunächst als Jugendraum konzipierte Gebäude, nicht mehr ausreichte und auch die sanitären Einrichtungen nicht mehr die besten waren. "Bis zu 70 Kinder waren auf engstem Raum in nur einem Saal eingepfercht", liest man in der Chronik.

Der damalige, vom "Bauwurm" infizierte Pfarrer Rudolf Amerein († 2017), der während seiner Amtszeit von 1961 bis 1969 schon 1962 in Bierlingen das neue Pfarrhaus und 1964 den Kindergarten St. Maria baute, konnte 1968 neben dem Kindergarten auch die neue Felldorfer Kirche St. Johann Baptist einweihen.

Beim Einzug in den neuen Kindergarten, den Architekt Willi Volz aus Balingen mit drei Gruppenräumen für 90 Kinder plante, waren die damalige Kindergartenschwester Philothea und Hedwig Faiß "überglücklich". Kirchengemeinderat und Bürgermeister Anton Faiß sprachen von einem "gemeinsamen und opfervollen Werk und einer auf lange Sicht geplanten gute Lösung". Die Baukosten betrugen 302 000 Mark. Rund 30 000 Mark spendeten die Wachendorfer, die zusätzlich enorme Eigenleistungen erbrachten.

Exakt 26 Jahre währte die "auf lange Sicht angelegte Lösung". Im August 1994 schloss der Kindergarten seine Pforten und siedelte in das benachbarte leer stehende Schulgebäude um, das im Zusammenhang mit der Schulzentralisierung frei wurde – der Schulbetrieb war nach Bierlingen verlegt worden.

Vier Jahre ging das leer stehende Gebäude mit angrenzender Schwesternwohnung einer ungewissen Zukunft entgegen. Die meisten Überlegungen zerschlugen sich, bis es schließlich zum Verkauf des 1935 erbauten und ab 1994 als "Haus der Begegnung" genutzten Gebäudes kam, mit dessen Erlös der Umbau möglich wurde.

Die beiden Gruppenräume wurden erhalten und bieten rund 100 Personen Platz. Fenster und Heizung wurden erneuert und die WC-Anlagen umgebaut. Die gesamten Umbaukosten beliefen sich auf rund 486 000 Mark. Pfarrer Heinrich-Maria Burkard und Pfarrer Alois Knoll weihten das neue Gemeindehaus St. Josef am Ostermontag 1998 ein.

Inzwischen wurde es längst zum kulturellen Mittelpunkt der Kirchengemeinde und Haus der Begegnung mit vielen Aktivitäten verschiedener Gruppen.