Dirigent Dietmar Lohmiller stellt die Jugendkapelle von Börstingen beim Vorspielnachmittag vor (oben). In der Pause gab es ein kleines Dankeschön für die Ausbilder des Musikantennachwuchses (rechts). Der 14-jährige Leo spielt zusammen mit Dietmar Bender eine russische Weise (links). Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Vorspielnachmittag: Jugendkapelle Börstingen überzeugt Zuhörer / Nachwuchs weiterhin gesucht

Eine der wichtigsten Veranstaltungen im Jahreskalender der Jugendkapellen ist immer der Vorspielnachmittag. Ein Ereignis, an dem die jungen Nachwuchsmusikanten zeigen können, was sie bei den Proben und in der Musikschule so gelernt haben.

Sta rzach-Börstingen . Diese Art von spielerischer Bestandsaufnahme gibt es auch seit mehr als 20 Jahren beim Musikverein Börstingen. Am Sonntagnachmittag war es wieder einmal soweit und rund um und in der Börstinger Mehrzweckhalle sah man aufgeregte Jungmusiker, die ihrem großen Auftritt entgegenfieberten.

Der große Saal war trotz des wunderschönen Herbsttages und der Parallelveranstaltung in Bierlingen recht gut gefüllt. Naturgemäß stellten unter den Besuchern die Eltern und Großeltern der Jungmusiker die größte Besuchergruppe, doch auch die für die Jugendarbeit verantwortlichen Vereinsmitglieder um die beiden Jugendleiterinnen Lisa Lohmiller und Judith Koch waren präsent. Ebenso die Nordstetter Musikschulinhaber Christa und Michael Angerle, die einem Großteil der Börstinger Jungmusikern das Einmaleins der Töne beibringen.

So unterrichten die beiden schon lange Kinder des Börstinger Vereins in den Bläserklassen sowie im normalen Musikunterricht an der Klarinette, dem Tenorhorn und dem Saxofon. Weitere Musikpädagogen: Manuela Noll unterrichtet die ganz Kleinen an der Blockflöte und Thomas Zacharias gibt Unterricht an Blasinstrumenten wie dem Saxofon – und der Dirigent der Aktivenkapelle, Dietmar Bender, gibt sein Wissen an der Zugposaune an die Jungmusiker weiter.

Aus all diesen Einzelinstrumenten formt Jugenddirigent Dietmar Lohmiller ein wohlklingendes Jugendorchester. "Bei uns darf jeder mitspielen, der Lust dazu hat", hob er als Besonderheit hervor. "Da ist es egal, ob ein Kind gleich von Anfang an Talent zeigt oder halt ein wenig länger braucht – wir sind da nicht so elitär aufgestellt wie so manch andere Kapelle." Kinder dürfen deshalb jederzeit ausprobieren, ob sie Spaß daran haben, ein Instrument zu spielen.

Dass Lohmiller seine Jungmusiker, von denen einige erst seit wenigen Monaten ein Instrument spielen, jedoch sehr wohl zu einem guten Klangkörper vereinen kann, das bewies er gleich mit dem ersten Stück des Vorspielnachmittags. Die bekannten Weise "Großvaters Uhr" erklang und der Vorsitzende Joachim Lohmiller war am kleinen Drum-Set für das rhythmische Tick-Tack der Uhr zuständig.

Mit einem Marsch legte Dietmar Lohmiller dann die musikalische Messlatte etwas höher, um zum Abschluss des ersten Teils dieses Vorspielnachmittags seine Jungmusiker schon mit einem mehrstimmig vorgetragenen Lied zu fordern. Dazwischen durften die Kinder dann zeigen, wie gut sie ihr Instrument schon beherrschten.

Wenn man bedenkt, dass es gut ein bis zwei Jahre dauert, bis man beispielsweise aus einer Trompete einen einigermaßen klaren Ton herausbringt, dann kann man die Leistung der Jungmusiker nicht hoch genug anerkennen. Nicht umsonst bekam jedes Kind für seine Darbietungen wohlverdienten Applaus und ihre Ausbilder von den Jugendleiterinnen eine Tafel "Merci" als süße Anerkennung für ihre Arbeit. Die beiden Lohmillers betonten, dass sie sich über Zuwachs in der Jugendkapelle sehr freuen würden.

Am kommenden Wochenende feiert der Musikverein, der in 2020 auf 60 Jahre zurückblicken darf, seine alljährliche Kirbe. Als Highlight haben sie am Samstagabend den schwäbischen Komödianten Eckhard Grauer, besser bekannt als "Leibssle", zu Gast. Am Sonntag verwöhnt der Verein eine Gäste mit der beliebten Schlachtplatte .