Für Stefan Schweizer ist es wichtig, Leerstände im Ortskern erst zu füllen, bevor es für Neubaugebiete auf die grüne Wiese geht. Foto: Herfurth Foto: Schwarzwälder Bote

Porträt: Stefan Schweizer ist neu im Gemeinderat / Nachhaltigkeit liegt 51-Jährigem am Herzen

Stefan Schweizer ist neu im Gemeinderat Starzach. Durch seinen Job als Forstrevierleiter ist der 51-Jährige sehr naturverbunden. Nachhaltigkeit ist ihm deshalb sehr wichtig. Vor allem auf künftige Baugebiete will Schweizer ein Auge haben.

Starzach-Bierlingen. Deshalb spricht sich Stefan Schweizer auch dafür aus, vorhandene Baulücken in der Gemeinde, auch in Form von Leerständen, erst zu füllen, bevor man sich an Neubaugebiete macht. "Man sollte nicht einfach weiter raus auf die grüne Wiese, nur weil es einfacher ist", meint Schweizer. Baugebiete würden deshalb oft zulasten von landwirtschaftlichen Flächen entstehen.

Und das Thema Wald sei für Starzach schon immer ein wichtiges gewesen, so nimmt es jedenfalls Schweizer wahr. "Ich bringe auch einen gewissen Nachhaltigkeitsgedanken mit, für die Zukunft", sagt er. Der Forstrevierleiter ist für das Gebiet Hirrlingen-Bodelshausen zuständig.

Aufgrund seines Jobs hat sich Schweizer auch gute Chance ausgerechnet in den Gemeinderat zu kommen. "Mich kennen dadurch einige Leute", sagt er. Seine Entscheidung habe er nicht bereut, aber der zeitliche Aufwand sei doch größer als zunächst vermutet. Doch gereizt hat ihn diese Position schon immer. Hat er doch von seiner Frau, die schon mal im Gemeinderat war, einiges mitbekommen. Deshalb habe er sich auch aus eigenem Interesse bei der Fraktion Zukunft Starzach gemeldet. Von den anderen Räten wurde Schweizer dann auch prompt für Bierlingen als Stellvertreter für den Bürgermeister gewählt. Das sei so fraktionsintern abgestimmt worden, sagt der 51-Jährige. Aber natürlich konnte er sich die Stelle auch aufgrund seiner Verwaltungserfahrung gut vorstellen.

Verbindung nach Bondorf

Auf kommunalpolitischer Ebene liegt Schweizer das Thema Infrastruktur mindestens genau so am Herzen, wie die Neubaugebiete. So würde sich Schweizer eine Verbindung zwischen Bierlingen und Ergenzingen wünschen. "Außerdem wäre eine Verbindung nach Bondorf gut, denn dort fährt der VVS", sagt Schweizer.

Grundsätzlich ist es Stefan Schweizer wichtig, die Gemeinde mitzugestalten. "Ich sehe mich als Starzacher", sagt er. Auch sehe er für sich eine Chance, den Blick über den Tellerrand zu bieten, weil er nicht schon sein ganzes Leben in Bierlingen verbracht hat.

Außerdem wolle er auch ruhig und gelassen an die ganze Sache rangehen. Momentan sei die Stimmung im Gemeinderat gut. Sollte es im Laufe der fünf Jahre zu hitzigeren Diskussionen kommen, könne Schweizer mit möglicher Kritik umgehen. "Ich bewahre immer einen kühlen Kopf", sagt der 51-Jährige.

S tefan Schweizer ist 51 Jahre alt und lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern seit 2002 in Bierlingen. Bis 2014 war er Starzacher Revierförster, seither betreut er das Revier Hirrlingen-Bodelshauen. In seinem Leben ist er viel rumgekommen. Geboren ist er in Garmisch. Aufgewachsen in Böblingen, Hamburg und Walldorf. Nach seiner Buchhändlerlehre, wollte er doch noch mal etwas anderes machen und hat Forstwirtschaft in Rottenburg studiert. Aufgrund der Stelle im Forstrevier Starzach ist er mit seiner Familie nach Bierlingen gezogen.

Für die kommenden fünf Jahre sind sie in der Verantwortung große und kleine Entscheidungen für die Gemeinde zu treffen: Mit unserer aktuellen Serie stellen wir in loser Reihenfolge die neuen Gemeinderäte von Starzach vor, was sie ausmacht und was sie während ihrer Zeit im Gremium bewegen wollen.