Bilder von Tanja Lohmiller und ihrer neunjährigen Tochter Fenia hängen im Hofcafé in Bierlingen.Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Tanja Lohmiller und ihre Tochter Fenia stellen Bilder im Bierlinger Hofcafé aus

Starzach-Bierlingen. Die farbenprächtigen Bilder an den Wänden des Hofcafés in Bierlingen strahlen und glitzern um die Wette. Geschaffen wurden sie von einem Künstlerduo aus Mutter und Tochter. Seit zwei Wochen hängen die Bilder der in Börstingen lebenden Tanja Lohmiller und ihrer neunjährigen Tochter Fenia nun schon im Hofcafé.

"Wir hatten an unseren Wänden zu Hause keinen Platz mehr", scherzt die Künstlerin aus Börstingen. Lohmiller ist eine von Inhaberin Sonja Seifers "Kaffeebekanntschaften". "Die meisten der Künstler, die hier im Café ausstellen, sind selbst immer wieder zu Besuch da. Ich treffe sie hier und komme mit ihnen ins Gespräch", erklärt sie. Dass diesmal auch ein Kind an der Kunstausstellung beteiligt ist, habe es noch nie gegeben. "Es ist eine Neuheit", sagt Seifer. Doch dass die Neunjährige mit ganzer Begeisterung künstlerisch aktiv ist, wird rasch deutlich. "Wir malen unsere Bilder mit Lust und Fantasie", erzählt sie. "Und wenn sie fertig sind, sieht man nicht nur das Bild, sondern man sieht auch Energie darin."

Obwohl die beiden manchmal zusammen mit Marina, Fenias kleiner Schwester, malen, erschaffen sie ihre Bilder doch zumeist zu zweit. Vor sechs Jahren musste Fenia für einen längeren Aufenthalt ins Krankenhaus. "Danach dachte ich, es könnte uns beiden guttun etwas Künstlerisches zusammen zu machen", schildert Lohmiller die Entstehung des ersten gemeinsamen Bildes. Seitdem ist Malen für die Lohmillers entspannte Familienzeit. Insbesondere, wenn der Alltag stressig ist, biete das Malen einen willkommenen Ausgleich. "Wir haben immer neue Leinwände zu Hause, falls die Lust aufs Malen kommt", sagt Lohmiller lächelnd. "Aber wir malen nicht regelmäßig." Manchmal entstehen in kürzerer Zeit mehrere Bilder, manchmal liegt ein ganzes Jahr zwischen der Entstehung zweier Werke.

In der Ausstellung sind acht Bilder zu sehen, die im Verlauf der vergangenen sechs Jahre entstanden sind. Die meisten davon haben dünne Rettungsdecken aus Verbandskästen als Grundlage, die mit Acrylfarbe übermalt sind. "Das war am Anfang nur so eine Idee. Aber nach dem ersten Bild hat es uns so gut gefallen, dass wir sie seit dem in fast jedem benutzen. Das sorgt für einen 3D-Effekt", erzählt Lohmiller. "Außerdem benutzen wir immer unsere Finger statt Pinsel, um die Farbe richtig zu spüren." Neben der Rettungsfolie benutzen die zwei auch gerne weitere Materialien, die für plastische Details auf den Bildern sorgen. Glitzersteine, Papierblumen oder Äste etwa zieren einige ihrer Werke. "Das wichtigste ist, dass es Spaß macht", erklärt Lohmiller.

Aus diesem Grund waren sich die beiden auch erst nicht sicher darüber, ob ihre Werke bei den Besuchern des Cafés gut ankommen würden. "Aber es gab schon positive Rückmeldungen, berichtet Seifer. "Ich habe bemerkt, dass viele Leute es mögen, wenn ganz normale Kunst von ganz normalen Leuten zu sehen ist", sagt sie. "Damit kann man sich identifizieren."

Weitere Ausstellungen der beiden sind vorerst nicht geplant. Die aktuelle wird jedoch noch etwa ein halbes Jahr im Hofcafé zu bestaunen sein.