Die Gedenktafel in russischer und deutscher Schrift soll an den Bau der Waldhütte erinnern. Foto: Bieger

13 russische Jugendliche errichten Grillplatz am Wachendorfer Sportplatz. Julia Gladkaya will wieder nach Deutschland kommen.

Rottenburg/Starzach - Am Montagmorgen sind die 13 russischen Jugendlichen, die zwölf Tage in Starzach-Wachendorf kampierten, mit vielen schönen Erinnernungen in ihre 300 Kilometer entfernte Heimatstadt Tutajev zurückgekehrt.

Nachdem die russischen Jugendlichen einige Tage in Gastfamilien verbracht hatten, stellte der Wachendorfer Sportverein sein Gelände für Zelte zur Verfügung. Dort hat es den Gästen außerordentlich gut gefallen, abgesehen von einer Gewitternacht, die die meisten zum Rückzug ins Sportheim zwang.

Nach dem Besuch der Daimlerwerke in Sindelfingen zusammen mit französischen Jugendlichen und der Besichtigung der Pfahlbauten in Unteruhldingen bestand ihre Hauptarbeit darin, in Zusammenarbeit mit dem Bauhof eine Waldhütte samt Grillstelle beim Wachendorfer Sportplatz zu bauen.

Bodensee und Schwäbische Alb haben besonders beeindruckt

Es entstand ein Prachtexemplar. Am vergangenen Sonntag wurde sie offiziell eingeweiht und der Gemeinde übergeben. Eine Gedenktafel aus Holz, von den russischen Gästen persönlich angefertigt, soll an den Bau erinnern.

Die Festlichkeit wurde mitgestaltet von den in Starzach wohnenden russischen Familien, bei denen es selbstverständlich keine Sprachbarrieren gab. Die Initiatorin des Jugendevents, Irmhild S. Betz Haberstock, war am letzten Tag geschafft, aber überglücklich und froh, dass alles gut geklappt hat.

Der 25-jährigen Teilnehmerin Julia Gladkaya hat es in Starzach sehr gut gefallen. Ihre Mutter hat in Tutajev eine Arztpraxis und der Vater ist Ingenieur. Nach der 11-jährigen Pflichtschule studierte sie zehn Semester Jura und arbeitet jetzt in einer Bank als Juristin. Sie spricht fließend Englisch und Spanisch und geht gerne zum Tanzen. Der Bodensee und die Bergkette der Schwäbischen Alb haben sie besonders beeindruckt. Spätzle und gegrillte Bauernbratwürste mag sie inzwischen ganz gerne. Aber auch das harmonische Miteinander im Zeltlager und die gute Betreuung haben es ihr angetan. Sie will irgendwann wieder nach Deutschland zurück.

Tutajev (67.000 Einwohner) liegt links und rechts an der Wolga. Es gibt keine Brücke über den 700 Meter breiten Fluss, daher ist die Bevölkerung auf das große Fährschiff angewiesen, welches auch Autos transportiert. Im Winter friert die Wolga zu. Dann kann man darauf hin- und herfahren.

Früher, so die Dolmetscherin, sei das Eis bis zu einen Meter dick gewesen, jetzt wären es nur noch 20 bis 30 Zentimeter. Manchmal halte das Eis nicht, so verschwanden schon ganze Fahrzeuge samt Fahrer auf dem Grund der Wolga.