Monika Golla und Frank Fierke machen Nägel mit Köpfen. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Ende Oktober kommen Künstler aus ganz Deutschland / Auch das Thema Flüchtlinge wird eine Rolle spielen

Von Jürgen Lück

Starzach-Börstingen. Wenn man den richtigen Künstlern genug Freiraum lässt…

Das Künstlerhaus Eleven mit Monika Golla und Frank Fierke macht schon vier Monate nach dem Einzug der Beiden den nächsten Schritt: Jetzt startet das erste Künstlersymposium!

Monika Golla: "Wir haben Künstler eingeladen, zehn Tage lang hier in der ehemaligen Schule gemeinsam zu arbeiten. Das große Thema dabei ist, die großartige Umgebung hier in Starzach am Neckar mit in die Arbeiten mit einzubeziehen."

Monika Golla: Klangstück mit dem Arbeitstitel Exodus

Frank Fierke: "Die Kommune schafft uns den Freiraum in der alten Schule. Wir haben hier die Atelierräume, Straße, Wiesen, den Fluss – das bietet genug Faszination und Anregung für Projekte. Wenn man einen Rahmen schafft, in dem Künstler sorgenfrei arbeiten können, ist das die kreativste Möglichkeit, zu arbeiten."

Doch es wird nicht nur in den Ateliers gewerkelt, entwickelt und gesprochen – auch die Bevölkerung und die Kinder werden mit eingebunden. Golla: "Wir sprechen gerade mit der Kita, die hier untergebracht ist und mit den Grundschulen. Unsere Intention ist es, dass schon die Jüngsten mitbekommen, wie Künstler arbeiten." Am Samstag, 24. Oktober, ist auch ein Kunst-Fest geplant, bei dem sich jeder Interessierte anschauen kann, wie weit die "Kunst-Crew" schon gekommen ist. Golla: "Dabei wird es auch jede Menge Aktion und Performance geben."

Und weil bis zum Symposium auch die Flüchtlinge im ehemaligen Lehrerhaus nebenan wahrscheinlich schon eingezogen sein werden, soll auch dieses Thema beim Symposium – eine Art "Jam Session" von Künstlern – eine Rolle spielen.

Klangkünstlerin Golla hat schon mal angefangen. Sie sagt: "Ich arbeite an einem Konzept für ein Klangstück, welches den Arbeitstitel Exodus trägt. Eine Art ›akustischer Fluchtweg‹, der im Aufbau anhand von grafischen Beschreibungen von großen und kleinen Fluchtwegen konstruiert wird."

Das erste Symposium im Kunsthaus Eleven in Börstingen – diesmal sind es deutsche Künstler. Im nächsten Frühjahr soll schon die nächste "Kunst Jam Session" sein – diesmal mit internationalen Künstlern. 

Zum Vergleich: Horb schafft es im Rahmen der Quadrennien lediglich, alle fünf Jahre ein Bildhauer-Symposium auf die Beine zu stellen.

Monika Golla: "Mit dem ersten Symposium im Eleven wollen wir den Startschuss für eine Artist Residency geben." Künstler sollen dann ab sofort hier die Arbeitsräume für einen begrenzten Zeitraum preisgünstig bekommen.

Weitere Informationen: Vorort-Symposium im Kunsthaus Eleven in Börstingen, alte Werkrealschule. 21. bis 30. Oktober. Das Kunstfest ist am Samstag, 24. Oktober mit Künstlern aus Berlin, Frankfurt, Koblenz, Offenbach und Stuttgart