Unter anderem mehrere Inseln aus Wurzeln und Steinen sowie ein Seitenkanal wurden im Neckar im Zuge der Bauarbeiten bereits angelegt. Fotos: Spotts Foto: Schwarzwälder Bote

Gewässerstruktur: Bauarbeiten zur Verbesserung liegen gut im Zeitplan / Als nächstes wird Ufer umgestaltet

Große Fortschritte macht der Landesbetrieb Gewässer des Regierungspräsidiums Tübingen bei der Baustelle zur Verbesserung der Gewässerstruktur des Neckars bei Börstingen. In zwei Wochen sollen die Arbeiten im Gewässer bereits abgeschlossen sein. Fertig ist das Projekt dann aber noch nicht.

Starzach. Mehrere Wurzelinseln und Strömungslenker aus Stein sind schon im Wasser. Auch das Ufer verändert seine Form und kleine Seitenarmstrukturen beeinflussen das Bild. Die Bauarbeiten zur Verbesserung der Gewässerstruktur des Neckars bei Börstingen durch den Landesbetrieb Gewässer des Regierungspräsidiums Tübingen sind im vollem Gange – und das ist deutlich zu sehen.

"Wir liegen super im Zeitplan", erklärt Sebastian Krieg, der Leiter des Projekts vom Regierungspräsidium Tübingen. Durch den andauernd niedrigen Wasserstand konnten die Bauarbeiten im Gewässer schnell vorangebracht werden, allerdings gebe es auch einen Wermutstropfen erläutert Krieg: "Für unsere Baumaßnahmen ist der niedrige Wasserstand optimal, aber für den Fluss ist er schrecklich. Die Trockenheit ist wirklich außergewöhnlich dieses Jahr."

Fast ohne Komplikationen

Auf Höhe des Kläranlageneinflusses beispielsweise wurde der Flusslauf enger gemacht, um somit eine stärkere Strömung zu schaffen. "Teilweise stand der Neckar hier beinahe. Wir wollen das ändern", sagt Krieg. Und tatsächlich erkennt man bereits jetzt was die Einbauten bewirken: Das Wasser fließt an manchen Stellen schneller, hinter einer Wurzelinsel gibt es sogar eine Rückströmung. Einige Wurzeln ragen auch vom Ufer in den Fluss hinein. Befestigt sind diese mit Drahtseilen, Steinen, eingepflockten Stämmen sowie Erde.

Die geschaffene Steininsel sei stabil, "aber hier soll der Neckar ruhig noch etwas verändern, wir wollen nur Anstöße geben", sagt Krieg. Denn die Bauarbeiten sollen dem Neckar eine neue Form geben, Abwechslung für den Fluss schaffen, so dass nicht alles gleich breit ist wie zuvor und nur starre Ufer zu finden sind. "Wir sind wirklich gespannt, was passiert, wenn es hier mal Mittel- oder Hochwasser hat, welche Umwälzungen es dann geben wird", blickt Krieg in die Zukunft.

Fast ohne Komplikationen verliefen die Bauarbeiten bisher – fast: "Was uns ein wenig aufgehalten hat, war eine Leitung, die nirgends dokumentiert war", berichtet der Projektleiter. Dieses Problem wird nun aber mithilfe der NetzeBW gelöst, die die Leitung untersucht und voraussichtlich kappt. Die Zwischenlagerung des Aushubs, die sich oft schwierig gestaltet, hingegen, sei bei dieser Baustelle kein Problem, denn die Gemeinde hat eine Fläche zur Verfügung gestellt, auf der die Erde zwischengelagert werden kann.

Wenn die Wasserbauten fertig sind, wird noch das Ufer umgestaltet. Der Projektleiter gibt einen Ausblick: "Wir werden viel neu pflanzen, erhalten aber die alten Bäume. Nur kleine Sträucher und Ähnliches haben wir entfernt." Anfang des kommenden Jahres soll auch dieser Teil der Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Teil des neuen Ufers wird auch ein Naturerlebnispfad werden. Dieser soll, sofern der Zeitplan weiterhin eingehalten werden kann, dann im April eröffnet werden können.