Fotos: Spotts Foto: Schwarzwälder Bote

Gartenanlage von Schloss Weitenburg                                  soll  bald in neuem Glanz erstrahlen

Max-Richard Freiherr von Rassler will einen Besuch auf Schloss Weitenburg noch lohnender machen. Dafür hat er Pläne mit dem angrenzenden Park, der bald in das Angebot des Hotels integriert werden soll.

Starzach. "Es dreht sich hier um den Erhalt eines Kulturerbes, das bereits seit 300 Jahren im Familienbesitz ist", erklärt Max-Richard Freiherr von Rassler zu seinen Plänen für die Zukunft von Schloss Weitenburg.

Der Ausgangspunkt für ihn war der Betrieb von Hotel und Restaurant. "Ich stellte mir die Frage: Wie kann man das noch attraktiver gestalten, um neue Kundenkreise zu erschließen? Und zu einem Schloss gehört nun mal einfach ein Park", führt der Hotelier weiter aus.

Der Berliner Gartenarchitekt Hartmut Teske, dessen Familie aus dem Horber Ortsteil Mühringen stammt, schaffte mit einem Parkeinrichtungswerk, einer Inventur sozusagen, die Grundlage dafür, den Park, der bis 2012 noch für die Pferdehaltung genutzt wurde, wieder herzustellen. Denn zuerst einmal musste analysiert werden, bei was es sich überhaupt lohnt, zu restaurieren.

"Für mich steht der Park anstelle eines Wellnessbereichs. Er ist eine Wellnessoase der etwas anderen Art und touristisch ein Alleinstellungsmerkmal", sagt von Rassler, der Gründungsmitglied des Vereins Schlösser, Burgen und Gärten in Baden-Württemberg ist, in dem versucht wird, private und staatliche Interessen zusammen zu bringen.

Der vier Hektar große Park soll deshalb durch die Restaurierung aufpoliert werden und dann "besondere Freizeiterlebnisse" ermöglichen, wie der Schlossherr erklärt. Ein solches Erlebnis soll zum Beispiel ein Picknick im Grünen sein. Dafür kann man einen vorbereiteten Picknick-Korb im Hotel bestellen, der dort mit allem was zu einem Picknick gehört, gefüllt wird – und das nachhaltig, denn die Leckereien kommen nicht etwa in Plastik verpackt, sondern beispielsweise in Gläser gefüllt. Mit dem vollen Korb können Gäste es sich dann auf den Grünflächen im Park gemütlich machen. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt bereits möglich, berichtet von Rassler: "So leicht kann das niemand anbieten, das ist etwas Besonderes", ist er sich sicher.

Das Wasserbecken im Park, das zwischenzeitlich als Pool diente, soll jetzt zu einem Zierbecken werden. Restaurieren lassen hat er es bereits. Zum Park gehört außerdem ein kleiner Wald, und verschiedene Sitzgelegenheiten sollen auf dem gesamten Gelände verteilt werden. Das alles soll es den Gästen ermöglichen, zur Ruhe zu kommen, Entspannung zu finden und dem stressigen Alltag zu entkommen.

Den Park sollen, an regulären Tagen, dann nur Gäste des Hotels und solche, die einen Picknickkorb bestellt haben, nutzen können. "An besonderen Tagen, vielleicht auch jeden Sonntag, wird für alle geöffnet sein", stellt der Schlossherr in Aussicht.

Für die Zukunft hofft von Rassler, Gäste gewinnen zu können, die hier her kommen, um dann nicht nur den Park von Schloss Weitenburg zu genießen, sondern auf ganze Gartenreisen gehen wollen. "Ich wurde bei einem meiner Besuche in Südengland inspiriert. Dort schauen sich Touristen Parks und Gärten auf dem Land an. Das ist inzwischen eine eigene Tourismussparte mit darauf spezialisierten Reisebüros", erzählt der Hotelier. Hier in der Region wäre dies auch möglich, angesichts solcher Angebote wie dem blühenden Barock in Ludwigsburg, der Insel Mainau bei Konstanz oder dem Garten von Professor Doschka in Dettingen bei Rottenburg. "Ich stelle mir vor, dass Gäste für zwei bis drei Nächte ins Hotel kommen und von hier aus Tagsausflüge zu den verschiedenen Zielen unternehmen", beschreibt von Rassler seine Vision.

Doch bei der Restaurierung des Gartens soll noch nicht Schluss sein. Auf dem Parkgelände steht ein altes Hallenschwimmbad von 1974, das von Rassler vor einigen Jahren still legte, da es nicht mehr gangbar war. An dessen Stelle soll in Zukunft ein Glashaus entstehen, in dem beispielsweise Konzerte oder Hochzeiten stattfinden können. Das Gebäude ist im Moment allerdings noch Zukunftsmusik, meint von Rassler: "Das wäre die Krönung der Restaurierung der Parkanlage. Aber eins nach dem anderen."