Vor 20 Jahren errichtete der SV Wachendorf seine schmucke Sportheimgaststätte beim neuen Sportplatz mit rund 13 000 Stunden Eigenleistungen. Foto: Bieger Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Wachendorfer Sportverein feiert am 30. Juni das 20-jährige Bestehen seines neuen Heims

Der Sportverein Wachendorf 1930 erinnert mit einem kleinen Fest am Sonntag, 30. Juni, an den Sportheimneubau vor 20 Jahren. Das damals 29 Jahre alte Wachendorfer Sportheim an anderer Stelle war zu klein und hatte ausgedient.

Starzach-Wachendorf. Am Freitag, 26. Februar 1999, wurde das neue Vereinsheim direkt beim neuen Sportplatzgelände feierlich eingeweiht. Es entstand in einer Bauzeit von nur 21 Monaten und ist ein funktionelles Sportheim mit Pfiff, auf das die Wachendorfer Sportler sehr stolz sein dürfen. Es hat die Ausmaße von 19 mal 13 Metern und kostete laut Kostenvoranschlag rund 1,2 Millionen Mark. Die Sportler konnten dank der vielen freiwillig geleisteten Arbeitsstunden die Kosten auf schließlich unter eine halbe Million Mark senken.

Nahezu 30 Jahre war das alte 1970 erbaute Sportheim in Gebrauch und schließlich in einem erbärmlichen Zustand. Die Sanitäranlagen waren veraltet, die Isolation miserabel, die Umkleidekabinen mangelhaft und es fehlte die Unterkellerung.

Am 24. Mai 1996 haben unter dem Vorsitzenden Rolf Schmid, der 14 Jahre die Vereinsgeschicke lenkte, bei einer außerordentlichen Versammlung die 50 anwesenden des damals insgesamt 350 Mitglieder zählenden Sportvereins einstimmig den Neubau beschlossen. Sein Nachfolger Manfred Hänle, von 1997 bis 2009 Vorsitzender und zuvor 18 Jahre Schriftführer, ging den Neubau nach den Plänen von Architekt Peter Pfeffer aus Haigerloch zügig an.

Mit dem Spatenstich am 17. Mai 1997 begann eine rege Bautätigkeit. Schon nach vier Monaten, am 20. September 1997, stimmten die Zimmerleute das "Nun danket alle Gott" auf dem Dachfirst beim Richtfest an. Ständig war ein "harter Kern" unter Anleitung von Hans Fechter abends und am Wochenende, voran der Vorsitzende mit seinem Vize Andreas Saile, am Werken. So entstanden im Kellergeschoss drei geräumige Umkleideräume für die Heim-, Gäste- und Jugendmannschaften mit großzügigen Duschanlagen und einer Garage für den Fuhrpark. Der Schiedsrichter hat eine Extrakabine mit Duschgelegenheit.

In das Obergeschoss gelangt man von der Westseite. Hier sind zunächst WCs und Garderobe untergebracht. Beim Eintritt in den Gastraum wird man nicht nur von der heimeligen Atmosphäre, sondern insbesondere der pfiffigen Architektur des Raumes überrascht. Es gibt kleine Sitzgruppen an Vierertischen und helle Stühle in buntem Stoffdesign. Die Gaststätte mit Balkon ist unterteilbar und bietet 75 beziehungsweise zusätzlich 35 Sitzplätze im Nebenraum mit Blick auf den Sportplatz. Die Theke ist mit einem Dach aus türkisfarbenen Ziegeln überdacht und moderne Deckenleuchten im Sechserpack runden den Raum der mit hell-gelben 40 mal 40er Bodenplatten ausgelegt ist und dem Neigedach harmonisch ab. Natürlich fehlt auch eine moderne Küche nicht.

Am Einweihungstag lag der Verein dank der riesigen Eigenleistungen mit den Finanzen gut im Plan. Rund 400 000 Mark ohne Küchentrakt wurden ausgegeben, obwohl der Kostenvoranschlag auf 1,2 Millionen Mark lautete. Man rechnete mit endgültigen Baukosten von etwa 430 000 Mark und abschließenden Gesamtschulden von rund 200 000 Mark. Eine Spendenaktion brachte damals rund 28 000 Mark und 50 000 Mark steuerte die Gemeinde Starzach zu. Bei Baubeginn hatte der Verein gerade mal 50 000 Mark Eigenkapital aufzuweisen. Schmerzlich hat die Sportler damals die allgemeine Kürzung der Zuschüsse vom Württembergischen Sportbund getroffen.

Mit rund 100 geladenen Gästen wurde das neue Wachendorfer Sportheim feierlich eingeweiht.

Längst ist die moderne Sportheimgaststätte mit rund 110 Sitzplätzen zum kulturellen Mittelpunkt der Gemeinde geworden, nachdem in Wachendorf keine Wirtschaft mehr besteht. Vereinsfeste sowie private und Familienfeiern aller Art finden dort statt.

Am Sonntag gibt es zwei Mittagessen zur Wahl und nachmittags Kaffee und Kuchen. Dazu findet eine Dia-Show mit Bildern von der Bauphase und den damaligen Festlichkeiten statt. Bei schönem Wetter kann man sich vorstellen auch auf der Grünfläche vor dem Sportheim zu bewirten.

Das Sportheim wurde  fast ausschließlich in Eigenleistung erstellt. Unvorstellbare 13 000 freiwillige Arbeitsstunden wurden geleistet.

In der Küche sind die vorzüglichen weit bekannten Köche Manfred Kaufeld, Wolfgang Maier, Rolf Schmid und Horst Seifer tätig. 

Das Sportheim wurde immer selbst bewirtschaftet und war nie verpachtet. Der SVW hat derzeit 305 Mitglieder. Die erste Mannschaft hat in diesem Jahr den 7. Platz in der Bezirksliga erreicht. Die Zweite wurde 6. in der Kreisliga B.