Das Start-Up-Unternehmen Rocket Internet zieht seinen Börsengang vor. Foto: dpa-Zentralbild

Ursprünglich wollte Rocket Internet am 9. Oktober an die Börse gehen. Nun hat die Start-Up-Schmiede aber angekündigt, schon eine Woche ihre Aktien auf den Markt zu bringen.

Ursprünglich wollte Rocket Internet am 9. Oktober an die Börse gehen. Nun hat die Start-Up-Schmiede aber angekündigt, schon eine Woche ihre Aktien auf den Markt zu bringen.

Berlin - Die Berliner Start-up-Schmiede Rocket Internet zieht ihren Börsengang vor. Der Handelsstart sei nun für den 2. Oktober geplant, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die Platzierung der Aktien bei Investoren werde vorzeitig abgeschlossen. Ursprünglich wollte Rocket Internet am 9. Oktober an die Börse gehen.

Damit kommen nun zwei große Internet-Börsengänge Schlag auf Schlag: Am 1. Oktober sollen die Aktien des Online-Modehändlers Zalando zum ersten Mal gehandelt werden. In beiden Fällen sind die Internet-Investoren Oliver, Marc und Alexander Samwer beteiligt. Die Brüder haben Rocket Internet gegründet und hielten dort bisher die Mehrheit. Bei Zalando gehörten ihnen noch rund 17 Prozent.

Das Rocket-Geschäftsmodell ist es, junge Internet-Unternehmen zu etablieren. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Online-Handel und Dienstleistungen. Die Start-up-Produktion ist wie am Fließband organisiert, ein Geschäftsmodell wird schnell in verschiedenen Ländern an den Start gebracht. Mittlerweile ist Rocket Internet mit rund 50 Firmen in 116 Ländern aktiv.

Die restlichen Bedingungen des Angebots blieben unverändert, erklärte Rocket Internet am Freitag. Für die Aktien war eine Preisspanne von 35,50 Euro bis 42,50 Euro gesetzt worden. Rocket Internet könnte damit bis zu 1,6 Milliarden Euro erlösen und zum Start rund 6,7 Milliarden Euro wert sein.

Die Samwer-Brüder werden mit den Börsengängen offiziell zu Multi-Milliardären. Sie geben dabei aber ihre Mehrheit bei Rocket Internet auf. Bisher hielten sie 52,32 Prozent. Mit der Ausgabe der neuen Aktien dürfte der Anteil auf 39,78 Prozent sinken.

Nach Ablauf aller Sperrfristen sollen rund 24 Prozent der Aktien von Rocket Internet an der Börse gehandelt werden. Mehrere Investoren hätten sich bereits verpflichtet, Rocket-Aktien zum Angebotspreis im Wert von 582,5 Millionen Euro zu erwerben, hieß es.

Bei dem Börsengang sollen 32 951 177 neue Aktien ausgegeben werden plus 4 941 176 als Mehrzuteilung für die begleitenden Banken.

In der deutschen Internet-Branche werden die Börsengänge von Zalando und Rocket Internet die größten seit den Zeiten der „New Economy“ um die Jahrtausendwende sein.