Fast 200 Menschen kamen auf dem Muslenplatz in Schwenningen zusammen. Foto: Marc Eich

Fast 200 Menschen haben sich am Freitagnachmittag zu einer friedlichen „Pro Palästina“-Kundgebung auf dem Schwenninger Muslenplatz getroffen . Die Versammlung wurde von starken Kräften der Polizei gesichert.

Der Nahost-Konflikt beschäftigt auch die Menschen in der Doppelstadt – in Schwenningen haben sich deshalb vornehmlich Araber zu einer Kundgebung zusammengefunden, auf der die Freiheit von Palästina gefordert wurde.

 

Wie die Stadtverwaltung am Mittag in einer Pressemitteilung erklärte, sei die Versammlung bei der Stadt angemeldet worden. „Nach üblicher eingehender rechtlicher Prüfung durch die Versammlungsbehörde, dem Bürgeramt, bestehen keine rechtlichen Grundlagen, die gegen das Stattfinden sprechen“, heißt es hierzu.

Aber: Aufgrund zurückliegender Kundgebungen in Deutschland, bei denen es zu Ausschreitungen und Auseinandersetzungen gekommen war, hat die Polizei in Absprache mit dem Bürgeramt einen größeren Einsatz in die Wege geleitet.

Viele Polizeibeamte vor Ort

Zahlreiche Beamte der Bereitschaftspolizei, spezialisierte Kräfte der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit und auch der reguläre Streifendienst des Reviers waren in die Absicherung der Kundgebung eingebunden. Sie sicherten alle Zugänge zum Muslenplatz. „Wir sind vorbereitet“, kommentierte Polizeisprecher Jörg Kluge vor Ort die Maßnahmen. Wie viele Beamte in Bereitstellung waren, wollte er jedoch nicht sagen.

Präsenz zeigte darüber hinaus ein Anti-Konflikt-Team, welches Kontakt zu dem Versammlungsleiter des Al-Salam-Vereins, der eine Moschee in der Oberdorfstraße betreibt, aufnahm. Dabei galt es auch, die entsprechenden Auflagen einzuhalten.Da gleich zu Beginn der Kundgebung ein laut Polizei verbotener Ausruf genutzt wurde, kam es kurzzeitig zu einer Aussprache. Ansonsten gab es aus Sicht der Beamten nichts zu beanstanden. Auch „allahu akbar“-Rufe waren regelmäßig zu hören und sorgten bei Passanten für Argwohn.

Zahlreiche Transparente und Flaggen

Die Kundgebungsteilnehmer hatten neben Palästina-Flaggen zahlreiche Transparente dabei, die ihren Forderungen Nachdruck verleihen sollten: Freiheit für Palästina, stoppt den Krieg, stoppt den Massenmord in Gaza oder auch: „Das ist kein Krieg, das ist Genozid!“ Auch viele junge Menschen beteiligten sich am Protest.

Zahlreiche Beamte sicherten die Kundgebung. Foto: Marc Eich

Eine junge Frau des Al-Salam-Vereins betonte in ihrer Rede, dass man sich dafür einsetzen müsse, „dass überall Frieden ist“. Man müsse „als Menschheit zusammenkommen“ und zwar unabhängig der Religionen. Sie sehe es als Glück an, in Deutschland leben und damit in Frieden leben zu können – man müsse sich jedoch auch hier mit Diplomatie, humanitärer Hilfe und eben solchen Kundgebungen für den Frieden einsetzen. „Denn in einer Welt voller Frieden sind wir alle Gewinner“, betonte sie. Um 16 Uhr war die friedliche Kundgebung beendet.