Tim Raue hat eine neues TV-Format. In „Star Kitchen mit Tim Raue“ bei Amazon Prime begleitet der Spitzenkoch aufstrebende Talente auf dem Weg nach oben. Mit dabei sind zum Beispiel Alina Meissner-Bebrout aus Ulm oder Christoph Kunz aus München.
Es ist angerichtet. Die Kamera ist auf Position. Am Rande der Michelin-Stern-Verleihung in Hamburg ist ein TV-Team dabei, um Tim Raue und auch Alina Meissner-Bebrout zu filmen. Ab 1. Juni stehen sechs Folgen der neuen Reality-Serie „Star Kitchen mit Tim Raue“ bei Amazon Prime zum Stream bereit, in der auch die Ulmer Köchin von Raue begleitet wird.
Schwellenangst vor der Sternegastronomie abbauen
Tim Raue erklärt seinen Antrieb: „In Deutschland gibt es definitiv eine Schwellenangst vor der Sternegastronomie. Die wird immer noch assoziiert mit Rambazamba, schicken Klamotten und teuren Rechnungen.“ Dass Sterneküche etwas nahbarer wird, darum gehe es in der Dokumentation, in der Raue fünf junge Talente in ihrem Alltag begleitet.
Raue weiß, wovon er spricht. Sein Weg nach oben in der Spitzengastronomie war nicht einfach. Mittlerweile führt er mehrere Restaurants in Deutschland und auf Kreuzfahrtschiffen, sein Restaurant Tim Raue hält seit Jahren zwei Michelin-Sterne. Raue, 50 Jahre alt, wollte den Köchinnen und Köchen zeigen, worauf es ankommt, wollte von seinen Erfahrungen erzählen. In den sechs Folgen des Reality-TV-Formats sind neben der Ulmer Köchin Alina Meissner-Bebrout, der einzige vegane Sternekoch Ricky Saward aus dem Seven Swans in Frankfurt am Main, Christoph Kunz aus dem Komu in München, Stephan Krogmann aus dem Hilmar im Schlosshotel Münchhausen in Aerzen sowie Luisa Jordan aus dem Lu’s bunter Genuss im Familienhotel Jordan’s Untermühle in Rheinland-Pfalz.
„Für eine Köchin oder einen Koch liegt die Wahrheit auf dem Teller“
Es sind ganz unterschiedliche Menschen, die für die gehobene Küche brennen, jeder hat einen anderen Lebensweg. Für Raue bedeutet das, dass er dorthin fährt, wo die Menschen am Herd stehen. „Ich glaube, dass man einen Menschen immer da kennenlernt, wo er herkommt. Für eine Köchin oder einen Koch liegt die Wahrheit auf dem Teller“, so Raue. „Bei Alina habe ich gesehen, dass sie auf dem Weg ist, aber keinesfalls am Ende. Da geht noch einiges.“
Bei dem neuen Dokumentationsformat geht es Tim Raue darum, den Köchinnen und Köchen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen: „Wenn ich in die Küche gehe, spüre ich, wo Druck und Spannung ist. Ich mache da im Prinzip nichts anderes als in meinen aktuell acht Restaurants. Ich fahre hin, kontrolliere, erarbeite mit den Mitarbeitern die Menüs und gebe Feedback und Empfehlungen.“
Braucht es noch ein Kochformat?
Aber braucht es das wirklich noch? Ein weiteres Kochformat? Für Raue ist die Antwort klar: „Jede Sendung, die sich in Deutschland mit Ernährung, mit Essen und Trinken auseinandersetzt, ist wichtig. Weil wir hier Essen und Trinken immer noch nicht die Wertschätzung geben, wie es die restliche Welt tut. Wir sollten Essen und Trinken als das verstehen, was es ist: ohne verrecken wir.“
Alina Meissner-Bebrout freut sich als die Anfrage kam, auch wenn sie zuerst an einen Scherz glaubte, als ein Mitarbeiter ihr sagte, dass Warner Bros angerufen hatte. Die Zusammenarbeit mit Tim Raue sei für sie eine großartige Erfahrung gewesen. „Tim Raue ist ein sehr direkter Mensch. Das mag ich“, so Meissner-Bebrout. Und weiter: „Ich habe ihn in mein Herz geschlossen, weil er mir ehrliche Tipps gegeben hat.“ Ihr Ziel sei es nicht, jetzt schnell auf zwei Sterne zu kommen. „Das wäre vermessen.“
In Hamburg dann hat sie bei der Michelin Stern Verleihung 2024 Anfang April ihren großen Auftritt. Sie darf den Young Chef Award an Cedric Staudenmayer aus dem Restaurant Cédric in Weinstadt verliehen. Ein Jahr zuvor hat sie jenen selbst bekommen, und zudem ihren ersten Stern.
► Star Kitchen mit Tim Raue. Alle sechs Episoden der Food-Reality-Show sind ab dem 1. Juni bei Amazon Prime Video verfügbar.