Der 1973 gegründete Lebensmittel-Discounter Penny hat 2150 Filialen in Deutschland. Nun soll eine in Kippenheimweiler hinzukommen. Foto:  

Der Lebensmittel-Discounter will in Wylert eine Filiale eröffnen. Doch bis die Kunden dort einkaufen können, gilt es noch einige Hürden zu nehmen.

„Wir stehen noch ganz am Anfang“, sagt Karl-Rainer Kopf im Gespräch mit unserer Redaktion über die angedachte Ansiedelung von Penny in Lahrs westlichem Stadtteil. Gleichwohl plane man „nicht ins Blaue hinein“, betont der Geschäftsführer der Kopf-Gruppe aus Schwanau. Denn der Discounter habe sein Interesse an dem Standort signalisiert.

 

Öffentlich bekannt geworden sind die Pläne Anfang dieser Woche mit dem Veröffentlichen der Tagesordnung für die Sitzung des Ortschaftsrats am 18. März. Das Dorfgremium wird sich dann mit dem Vorhaben beschäftigen, das die Nahversorgung in Wylert verbessern würde.

Der Standort hat eine verkehrsgünstige Lage

Konkret geht es um ein rund 5000 Quadratmeter großes Grundstück in der Nähe des Sportplatzes von Kippenheimweiler, westlich der Straße Niedermatten und unweit des Waldmattensees gelegen. Dort soll ein Markt mit etwa 800 Quadratmetern Verkaufsfläche und ausreichend Parkplätzen vor der Tür entstehen. Läuft alles wie von Kopf gewünscht, könnte das Gebäude in verkehrsgünstiger Lage im nächsten Jahr gebaut werden. Dort könnten dann nicht nur die Bevölkerung von Wylert und Gäste des Waldmattensees, sondern auch Autofahrer einkaufen, die auf der nahen K5342 unterwegs sind.

Laut Karl-Rainer Kopf will die Kopf-Gruppe drei bis vier Millionen Euro investieren. Der Projektentwickler hat große Erfahrung, in den vergangenen Jahren hat er bereits 20 Einkaufsmärkte, aber auch Sozialimmobilien in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz realisiert. Zuletzt eröffnete im Juni 2024 ein Penny-Markt in Oberharmersbach. Weitere Referenzprojekte sind die Penny-Märkte in Schwanau und Kürzell oder der Rewe-Markt in Rheinhausen. Dabei steht die Kopf-Gruppe für einen ganzheitlichen Ansatz, der neben Machbarkeitsanalysen, der Erschließung inklusive deren Finanzierung auch die Auftragsvergabe von Bebauungsplänen umfasst.

Stadtverwaltung nennt rechtliche Hürden

Im Lahrer Rathaus hat man allerdings mit Vorsicht auf die Pläne reagiert, offene Türen ist die Kopf-Gruppe damit nicht gerade eingerannt. Die vorgesehene Fläche sei heute noch Teil der Sportanlagen und der dortigen Stellplätze, teilt die Verwaltung auf Nachfrage mit. „Baurecht für die Errichtung eines Lebensmittelmarkts/Discounters besteht bisher nicht“, betont die Stadt in ihrer Antwort an unsere Redaktion.

Für die Realisierung eines Penny-Markts brauche es eine Änderung des Flächennutzungsplans sowie das Aufstellen eines Bebauungsplans inklusive diverser Fachgutachten, nennt die Stadt einige Hürden. Ohnehin sei ein Markt dort nur genehmigungsfähig bei einer Kombination mit Wohnen in den Obergeschossen.

Nun hat das Stadtplanungsamt aber bereits alle Hände voll zu tun – unter anderem mit dem Klinik-Neubau. Deshalb gibt es eine Prioritätenliste, die das Amt erst Mal abzuarbeiten hat. In diesem Arbeitsprogramm fehlt der Bebauungsplan für den in Wylert geplanten Lebensmittelmarkt. Und es ist offenbar ungewiss, ob und wann er in die verwaltungsinterne Prioritätenliste aufgenommen wird. Es müsse erst noch „eine Einordnung des Projekts in den Gesamtkontext vorgenommen werden“, heißt es dazu von der Stadt. Der Projektentwickler sei im vergangenen Jahr mit der Verwaltung in Kontakt getreten, so die Erklärung der Verwaltung.

Geht es nach Klaus Dorner, wird der Discounter logischerweise gebaut. „Darauf warten wir schon lange“, sagt der Ortsvorsteher unserer Redaktion. Man habe in Kippenheimweiler zurzeit lediglich eine Metzgerei, aber keinen Lebensmittelhändler. „Der Penny-Markt wäre sehr gut für Wylert“, betont Dorner, dem aber natürlich nicht entgangen ist, dass verwaltungsintern hierzu noch Fragen offen sind. Er hoffe, dass sich eine Lösung finden lässt, sagt der Ortsvorsteher.

Thema im Ortschaftsrat

Der Ortschaftsrat von Kippenheimweiler tagt am Dienstag, 18. März, ab 19 Uhr im örtlichen Rathaus. Der geplante Penny-Markt ist der wichtigste Punkt auf der Tagesordnung, außerdem geht es noch um den Ausbau des Glasfasernetzes und die Nistkästen an der Kaiserswaldhalle. Außerdem legt Ortsvorsteher Klaus Dorner den Rechenschaftsbericht 2024 vor.