Im Gemeinderatsausschuss und auch im Gemeinderat stießen die Pläne, ein städtisches Grundstück an die Bäder VS GmbH zu verkaufen, auf Zustimmung. Auf der Fläche soll das neue Zentralbad entstehen. Andere kamen nicht in Frage, wie berichtet wurde.
Rund 23 000 Quadratmeter groß ist das Gelände zwischen Schilterhäusle und Klosterhof, das die Stadt an die Bäder Villingen-Schwenningen GmbH verkaufen will, damit diese darauf das neue, zentrale Hallenbad errichten kann.
Im Verwaltungs- und Kulturausschuss des Gemeinderats wurde das mehrheitlich begrüßt, und so erging ein entsprechender Empfehlungsbeschluss an den Rat.
Elke Zimmermann, Leiterin des Liegenschaftsamts der Stadt, hatte zuvor erläutert, dass man in Sachen Grunderwerb auch private Flächen in dem genannten Bereich in Betracht gezogen hatte. In den Gesprächen mit den Eigentümern sei man dann aber nicht zusammengekommen: Die Flächen seien „nicht zu einem vertretbaren Preis zu erwerben” gewesen, so die Amtsleiterin. Deshalb sei man letztlich bei der nun ausgewählten, bislang der Stadt gehörenden Fläche „hängen geblieben”.
Einigung nicht möglich
Auch das Stadtplanungsamt sei bei der Flächensuche mit im Boot gewesen. „Wir haben alles versucht, mit den Privaten klarzukommen”, fasste Elke Zimmermann erläuternd in der Ausschusssitzung zusammen, aber am Ende sei es „einfach nicht möglich“ gewesen – „deswegen sind wir jetzt hier auf der städtischen Fläche gelandet.”
Bäder-VS-Geschäftsführer Gregor Gülpen erläuterte, wo das Gelände genau liegt: angrenzend an einen Teil des Schilterhäusle-Wohngebiets, hinabreichend in Richtung Klosterhof, begrenzt zum einen durch eine Gasleitung und im östlichen Bereich durch die „unterschiedliche Topographie”, so Gülpen. Gemeint ist damit unter anderem ein Erdhügel. Den wolle man „ nicht tangieren.“
Zufahrt noch zu klären
Das Gelände ist noch nicht erschlossen, und wie genau die Zufahrt verlaufen soll, ist noch offen. Hier brachte Gülpen eine mögliche Verlängerung der Europaallee ins Spiel. Diese sei für mehr Verkehr ausgelegt als es bislang der Fall sei. Auch eine Änderung des Bebauungsplans könnte notwendig werden. „Nach angenehmen Diskussionen mit Frau Zimmermann hat man sich geeinigt”, fasste Gülpen im Übrigen die Grundstücksverhandlungen mit der Stadt zusammen und meinte damit auch den Preis: 36 Euro für den Quadratmeter – das ergibt in Summer 828 000 Euro, die die Bäder GmbH zu bezahlen hat. Nicht enthalten sind in diesem Kaufpreis die Erschließungs-, Abwasser- und Ausgleichsbeiträge.
Katharina Hirt (CDU) signalisierte für ihre Fraktion zu allem Vorgestellten Zustimmung: „Die Argumente sind nachvollziehbar“, sagte sie.
Ulrike Heggen (Freie Wähler) wollte von Gregor Gülpen wissen, ob die 23 000 Quadratmeter ausreichend seien. Das bejahte dieser: Nach aktuellem Stand geht man davon aus, dass das Gebäude, der Parkplatz und was sonst noch dazugehört, auf das Grundstück passen.
„Wille der Bürger“
Olaf Barth (AfD) wollte wissen, wie sich der Neubau des Bades auf die Anwohner auswirke. Gregor Gülpen verwies darauf, dass man sich zum Beispiel in Bezug auf den Lärmschutz selbstredend an Vorschriften zu halten habe.
Eines sei aber auch klar: Für die Anwohner werde es „natürlich keine freie Sicht mehr sein wie gehabt“. Wichtig war ihm zu betonen, dass es im Übrigen ja ausdrücklich der Wille der Bürger von VS gewesen sei, diesen Standort zu wählen.
Armin Schott (Grüne) regte an, sich möglichst früh mit dem Naturschutz abzustimmen und diesen mit einzubeziehen. In der Vergangenheit habe sich ein solches Vorgehen stets als hilfreich erwiesen – so könne man möglichen Verzögerungen direkt aus dem Weg gehen.
Letztlich stimmte dann auch der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch dem Grundstücksverkauf an die Bäder-Gesellschaft mit 25 Ja-Stimmen bei zwei Nein-Stimmen und drei Enthaltungen mehrheitlich zu, so dass dieser Vorgang nun vollzogen werden kann.
Das Zentralbad
Bürgerwille
Mit dem Bürgerentscheid vom 9. Juni 2024 wurde über die Neugestaltung der Bäderlandschaft in Villingen-Schwenningen entschieden: Eine Mehrheit sprach sich für ein gemeinsames Hallenbad am Standort Klosterhof aus.