Stefan Ott hat einen Stammzellenspender gefunden. Foto: Familie Ott

Freude bei Stefan Ott und seiner Familie: Ein genetischer Zwilling ist gefunden und das bange Warten beendet – zumindest vorerst. Wir haben bei der DKMS nachgefragt, wie es in den kommenden Wochen mit dem 17-Jährigen weitergeht.

Grosselfingen - Familie Ott fällt erstmal ein Stein vom Herzen: Der an Blutkrebs erkrankte Stefan Ott hat endlich einen Stammzellenspender. Dem 17-Jährigen eröffnet sich damit die Perspektive auf Heilung. Wie die Deutsche Knochenmarkspender-Kartei (DKMS) auf Nachfrage der Redaktion erklärt, seien bereits Arztgespräche und mehrstündige Voruntersuchungen mit dem Spender abgeschlossen, und dieser hat auch schon die Freigabe der Ärzte zum Spenden erhalten. Und noch wichtiger: Der genetische Zwilling hat sein Einverständnis gegeben, er will spenden, er will Stefan Ott retten.

Wie geht es nun weiter? Stefan Ott kommt zunächst auf eine Isolationsstation, die hermetisch von der Umwelt abgeriegelt ist, nicht einmal ein Staubkorn kann dort eindringen. Grund dafür ist, dass Stefans Immunsystem mit einer "Hochdosis-Chemotherapie" heruntergefahren wird und daher quasi keine Abwehrkräfte mehr vorhanden sind. Schon das kleinste Staubkorn kann da lebensbedrohlich werden. Sobald die Chemotherapie abgeschlossen ist, muss er die Stammzellenspende erhalten. Danach beginnt erneut banges Warten, ob die Zellen ›ihren Dienst‹ tun. Nach drei Wochen hat man Gewissheit.

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"Stefan steht eine schwere Zeit bevor", heißt es von der DKMS. Dennoch hat er mit der Spende die Perspektive auf ein neues Leben: Die Familie sei erleichtert, dass es nach langem Warten vorangeht und bereitet sich auf die Transplantation vor.

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Auch die Wohnung muss präpariert sein: Wenn Stefan nach dem Krankenhaus-Aufenthalt zurückkommt, muss alles, worin sich Keime bilden können entfernt sein. Dazu gehören Teppiche, Vorhänge oder Haustiere, Schneidebretter sollten nur einmal benutzt werden. Seine Schwester, Sarah Ott, freut sich sehr, dass ein Spender gefunden ist und würde ihm für die Registrierung danken, wenn sie könnte. Die Identität muss zunächst mehrere Jahre geheim bleiben. Gerne fragen würde sie den Spender freilich auch, was der Anlass für die Registrierung und die Bereitschaft zur Spende war.