Kuratorin Judith Knippschild erläutert Oberbürgermeister Jürgen Roth (links) die Kunstwerke der Japan-Ausstellung in der Städtischen Galerie in Schwenningen. Foto: Kratt

"Auf nach Japan!" hieß es am Donnerstagabend bei der Vernissage zur neuen Ausstellung in der Städtischen Galerie, die das Land Japan aus Sicht von unterschiedlichen europäischen Künstlern um 1900 vorstellt.

VS-Schwenningen - Und so lud Oberbürgermeister Jürgen Roth – in Abwesenheit des erkrankten Galerieleiters Stephan Rößler – die Gäste ein, "endlich einmal wieder zu verreisen". Nämlich in ein Land, das zur Zeit der Industrialisierung bei den Europäern als "Sehnsuchtsort" galt, wie Kuratorin Judith Knippschild erläuterte. In das Land der Fremde, der Samurai und der Geisha habe man alles hineinprojiziert, was in der eigenen Welt gefehlt hat. In der Rezeption der daraus entstandenen Kunstwerke sei aber klar geworden, dass sich die Künstler vielmehr nach der "Idee von Japan" gesehnt hätten als nach der Realität.

Denn inzwischen sei das Land zu einer modernen Weltmacht aufgestiegen, in der nichts mehr übrig war von Rückzug, Harmonie und Natur.

Einfluss auf Jugendstil und Plakatkunst

Judith Knippschild betonte zudem, dass bedeutende Kunstströmungen und Techniken wie der Jugendstil oder die Plakatkunst ihre Vorläufer in der japanischen Kunst haben.

Drei große Ausstellungen in VS

OB Roth zeigte sich stolz über die Bedeutsamkeit der Ausstellung. Zusammen mit den aktuellen Schauen im Villinger Franziskaner ("Kult(ur)wald") sowie im Schwenninger Uhrenindustriemuseum ("Vor dem U(h)rknall") könne die Stadt gerade im Jubiläumsjahr "etwas ganz Großes auftischen". Alle Ausstellungen hätten internationalen Charakter. Und: Dass "Auf nach Japan!" eine an die wissenschaftliche Erkenntnisse angepasste Ausstellung sei, passe bestens zu einem Hochschulstandort wie Schwenningen.