Die Städtepartnerschaftsvereinigung stellt im Gemeinderat ihre Arbeit vor. Der Vorsitzende Günther Wallburg informiert über die Geschichte, die Finanzen - und darüber, was 2025 geplant ist.
Zum ersten Mal hatte die Städtepartnerschaftsvereinigung (SVP) im Gemeinderat einen eigenen festen Tagesordnungspunkt. Das Gremium hatte vor Kurzem beschlossen, dass die SVP dort jedes Quartal einmal 15 Minuten über ihre Arbeit informieren darf. Der SVP-Vorsitzende Günther Wallburg erhofft sich dadurch ein breiteres Engagement aus der Bürgerschaft.
Historie und Organisation Wallburg nutzte seinen Vortrag für einen kurzen Rückblick. Seit 1992 bestehe die Partnerschaft zum französischen Villaines-la-Juhel. Seit 2019 bestehe eine solche Verbindung zum portugiesischen Lourinhã.
2013 habe sich die SVP gegründet, seither ist Wallburg ihr Vorsitzender. In Villaines-la-Juhel gebe es eine ähnliche Organisation, erklärte er. Wallburg lobte die Zusammenarbeit mit Nathalie Leroux und Paolo Marques. Über die Jahre sei eine „tiefe Freundschaft“ entstanden.
Viel Herzblut
In Bad Liebenzell gebe es einen Lenkungskreis, dem Wallburg, Bürgermeister Roberto Chiari und weitere Mitarbeiter des Rathauses angehörten.
Dazu lobte Wallburg die Mitarbeit vieler weiterer Bürger in einzelnen Projektgruppen. Gemeinsam plane man das Budget und überlege sich einzelne Events. Alle steckten viel „Herzblut“ in die Sache.
Pläne für dieses Jahr 2025 stehen drei große Veranstaltungen an. Zum einen ist da das Städtepartnerschaftstreffen vom 29. Mai bis zum 1. Juni in Bad Liebenzell. Zu diesem Anlass kämen etwa 30 Gäste aus Villaines-la-Juhel und 15 aus Lourinhã in die Kurstadt. Bis auf den portugiesischen Bürgermeister seien alle Besucher privat untergebracht.
Wallburg freute sich, dass viele Vereine aus Bad Liebenzell an dem Treffen mitwirkten, wünschte sich aber noch mehr Engagement - zum Beispiel von der Feuerwehr. Denn auch aus Frankreich habe sich eine Abordnung der dortigen Kameraden angekündigt.
Auch, dass sich die Reuchlin-Schulen nicht einbrächten, störte ihn. Und er forderte die Stadträte auf, dass auch diese bei den einzelnen Veranstaltungen des Treffens zugegen seien.
Weiter unterstützt die SVP eine Chorkonzertreise der Aurelius Sängerknaben nach Portugal. Die Stadt Lourinhã, das Goethe-Institut, der Landkreis Calw und die Perrot-Stiftung würden ebenfalls mithelfen. Vom 16. bis zum 23. Juni gebe der Chor in und um Lourinhã vier Konzerte. Dabei kooperiere er mit regionalen Chören und Folkloregruppen. Die Reise werde die Beziehung nach Lourinhã untermauern, war sich Wallburg sicher.
Jugendaustausch im August
Vom 3. bis zum 10. August stehe zudem der Jugendaustausch an. Der finde dieses Jahr in Villaines-la-Juhel statt. Aus Bad Liebenzell kämen elf Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren, aus Lourinhã ebenfalls elf und aus Villaines-la-Juhel 22. Viele der Jugendlichen würden sich schon von vergangenen Austauschen kennen. Auf dem Programm stehe unter anderem ein Ausflug ins nahe Le Mans, wo das legendäre 24-Stunden-Rennen beheimatet ist. Zudem werden die Jugendlichen zwei Tage in Paris verbringen. „Es wird sicherlich eine unvergessliche Woche“, so Wallburg.
Gegenseitiger Respekt
Für Wallburg ist der Zweck der ganzen Tätigkeiten klar. „Alle Begegnungen, die wir seit Jahren organisieren, dienen der Völkerverständigung, dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Erhalt langjähriger Freundschaftsbeziehungen“, sagte er. Der breite Kulturdialog fördere alternative Sichtweisen, Empathie und gegenseitigen Respekt. All das führe zu einem friedlichen Miteinander in Europa.
Auch der stellvertretende Bürgermeister Sebastian Kopp (UL) sah die Wichtigkeit des Engagements und bedankte sich dafür. Gerade die Jugendarbeit sei unglaublich wichtig.
Finanzen Ursprünglich habe die SVP mit Ausgaben von 40 000 Euro 2025 geplant, so Wallburg. Allerdings wisse man um die finanzielle Lage der Stadt. Deshalb habe man nach Einsparmöglichkeiten gesucht - und diese gefunden.
Im Idealfall gebe die SVP in diesem Jahr nur noch 18 500 Euro aus. Dafür müssten aber alle Zuschüsse, zum Beispiel vom Deutsch-Französischen Bürgerfond fließen. Im schlimmsten Fall gebe man 27 000 Euro aus. „Gut, dass an der Kostenseite gearbeitet wird“, lobte Kopp die Bemühungen der SVP.