Die Stadtwerke VS GmbH (SVS) wollen zwei Großbatteriespeicher in Villingen-Schwenningen bauen. Die Standorte stehen jedoch noch nicht fest.
Energie aus Sonnen- und Windkraft speichern und bei Bedarf nutzen. Das wird jetzt dank der fortgeschrittenen Technologie der Großbatteriespeicher deutlich einfacher.
Die SVS plant, zwei dieser Speichermedien auf der Gemarkung von Villingen-Schwenningen in den kommenden zwölf Monaten zu bauen, heißt es in einer Pressemitteilung.
SVS-Geschäftsführer Gregor Gülpen ist von der Technologie begeistert und sieht einen riesigen Vorteil in den so genannten BESS: „Batteriespeicher dienen als Energiespeicher, in die Strom eingespeist oder aus denen Strom entnommen wird – je nachdem, ob ein Überschuss besteht oder gerade wenig Strom verfügbar ist. Dieser Vorgang erfolgt in der Regel zweimal innerhalb von 24 Stunden“, erklärt Stadtwerke-Chef Gülpen.
„Die Technologie kommt uns sehr zugute, denn der Strom aus erneuerbaren Energien ist wetter- und tageszeitenabhängig.“ Mittels der Batteriespeicher kann der Strom aus Wind- und Sonnenkraft gezielt zum Einsatz kommen, wenn er gebraucht wird.
Netz wird stabilisiert
Einen weiteren Vorteil der Batteriespeicher benennt Sebastian Wilhelm, Bereichsleiter bei der SVS und der für die BESS zuständige Projektleiter: „Darüber hinaus stabilisieren die Großspeicher das Netz. Denn ein stabiles Stromnetz funktioniert nur, wenn Stromerzeugung und Stromverbrauch im Gleichgewicht sind.“ Batteriespeicher können sehr schnell einspringen und helfen, das Stromnetz stabil zu halten. Die Technik sei platzsparend und kompakt dimensioniert.
Standorte werden geprüft
Im Prinzip, so Wilhelm, sei von einem Großbatteriespeicher kaum etwas zu sehen – es handle sich lediglich um Überseecontainer, in denen bis zu 300 E- Fahrzeug-Akkus für fünf Megawattstunde (MWh) installiert werden.
Wohin die SVS die BESS baut, steht noch nicht fest. „Momentan prüfen wir Standorte in der Umgebung aller unserer Umspannwerke“, sagt Projektleiter Sebastian Wilhelm. Geplant sei, die Batteriespeicher im kommenden Jahr in Betrieb zu nehmen. Derzeit befindet sich das Projekt in der Ausschreibungsphase.
Weg zur Grünen Null
Die Stadt Villingen-Schwenningen klimaneutral zu gestalten, ist das Ziel der Mission „Auf zur Grünen Null“. Als die zahlreichen, notwendigen Bausteine nennt SVS-Geschäftsführer Gregor Gülpen den Ausbau des Fern- und Nahwärmenetzes, Mieterstromprojekte, private Photovoltaikanlagen, Elektromobilität, die Erzeugungslandschaft mit Photovoltaikanlage im Zentralbereich und die Nutzung des Stroms aus erneuerbaren Energien. „Die geniale Speichertechnologie können wir uns zunutze machen und erreichen einen Meilenstein, der uns weit vorwärts in Richtung der Grünen Null bringen wird.“
OB Roth ist überzeugt
Villingen-Schwenningens Oberbürgermeister Jürgen Roth war von Beginn an von den Großbatteriespeichern überzeugt. „Mit diesem Batteriespeicherprojekt beweisen die Stadtwerke einmal mehr ihre Innovationskraft. Es stärkt unsere Versorgungssicherheit und ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende in unserer Stadt.“
Die Kommunen klimaneutral zu gestalten sei ein herausforderndes Thema. Durch die Mission „Auf zur Grünen Null“ sehe er die Doppelstadt mit den Stadtwerken auf einem guten Weg“, erklärt Roth weiter.
„Ich freue mich, dass wir mit diesem Projekt zeigen, wie Energiewende vor Ort gelingt – zuverlässig, nachhaltig und im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger.“
Speicher
BESS
ist die Abkürzung für „Battery Energy Storage System“ (deutsch: Batterie-Energiespeichersystem). Es handelt sich nach Angaben der Stadtwerke um eine Speichermethode, die überschüssige elektrische Energie in (Fahrzeug-)Batterien speichert und diese bei Bedarf wieder abgibt.