Gemeinsame Waldbegehung des Stadtrats mit den Fachleuten Revierleiter Martin Flach (vierter von links) und vom Amt für Waldwirtschaft Simeon Wiegert (zweiter von rechts) und Mario Herz (rechts) im Juni 2022 Foto: Dorn

Der Hornberger Gemeinderat hat den Natural- und Finanzplan des Stadtwalds für das Jahr 2023 genehmigt. Es ist ein hoher Holzeinschlag von circa 9000 Festmetern geplant. Dem stehen Investitionen hauptsächlich für den Wegebau gegenüber.

Hornberg - Zunächst blickten Mario Herz vom Amt für Waldwirtschaft, Forstbezirk Wolfach, und Revierförster Martin Flach auf das laufende Jahr und die noch anstehenden Arbeiten im Stadtwald.

Mit dem Stand vom 28. Oktober waren 7050 Festmeter verbucht, geplant waren für dieses Jahr 7500 Festmeter, informierte Herz. Auf den Bereich "zwangsmäßige Nutzung" entfallen weniger als zehn Prozent davon, ein für die Region sehr guter Wert.

Hieb im Schwanenbach beginnt nächste Woche

Im Frühjahr wurde der Seufzerbankweg umgesetzt, was wegen der Steillage wichtig für die Waldbewirtschaftung, den Schutz der Bebauung und der Bevölkerung sowie die Waldbrandprävention sei.

In den vergangenen sechs Wochen fiel ein hoher Anteil an Kalamitätsholz, vor allem Tanne und punktuell auch Fichte, an. Der Nadelstammholzmarkt sei durch Kalamitätenholz gesättigt, Energie- und Laubstammholz dagegen boomen. In der kommenden Woche wird mit dem Hieb im Schwanenbach begonnen, 1500 Festmeter sind dort geplant.

Die Herausforderung für das kommende Jahr sind die noch ungewissen Auswirkungen des Trockenjahres 2022. Der Forstschutz werde weiter wichtig sein, zunehmend müsse aber auch die Waldbrandgefahr berücksichtigt werden. Die Entwicklungen am Holzmarkt müssen genau beobachtet werden, so die beiden Forstexperten.

In den Jahren 2028 bis 2020 sei viel Kalamitätsholz angefallen, Mengen wurden daher zurückgehalten. Jetzt sollen die Vorräte gesenkt und der Einschlag vorangebracht werden.

Der Verkauf aus dem geplanten Hieb von circa 9000 Festmetern im kommenden Jahr soll einen Erlös von 641 000 Euro bringen, insgesamt wird mit Erträgen von 746 000 Euro aus dem Stadtwald gerechnet. Knapp 4200 Festmeter entfallen auf den Bereich "Rechte Gutachhalde".

Für das kommende Jahr sind Aufwendungen von 685 000 Euro geplant. In den Fahrwegeneubau sollen beispielsweise 84 600 Euro investiert werden, der Hauptteil davon entfällt auf den Steinbisdobelweg im Bereich "Rechte Gutachhalde". Der Bereich sei relativ unerschlossen, so Martin Flach. Durch die bessere Erschließung kann beispielsweise ein alter Tannenbestand geschlagen und besser abtransportiert werden. Die Gemeinderäte befürworteten den Wegebau, der Abtransport des geschlagenen Holzes werde dadurch einfacher sowie kostengünstiger und die Arbeit der Forstarbeiter im steilen Gelände sicherer.

Den Erträgen von 746 000 Euro stehen die Aufwendung von 685 000 Euro gegenüber, es ist laut der Planung mit einem positiven Ergebnis von an die 61 000 Euro zu rechnen. Alles unter dem Vorbehalt, kurzfristig auf Erfordernisse von Forstschutz und Holzmarkt zu reagieren.

Weiterer Wirtschaftsweg im Steuerwald

Bei einer Begehung des Stadtwalds des Gemeinderats mit den Revierleiter Martin Flach und vom Amt für Waldwirtschaft Simeon Wiegert und Mario Herz im Juni wurde über eine mögliche Trasse eines weiteren Wirtschaftswegs im Steuerwald gesprochen. Die Umsetzung wurde jedoch verschoben. Neuralgische Punkte des städtischen Wegenetzes seien dort betroffen, so Herz. Laut Bürgermeister Siegfried Scheffold sollen noch zwei mögliche Varianten geprüft werden. Es geht dabei um den Wegverlauf auf 150 Metern "Panoramaweg" und die Sicherheit der Bebauung unterhalb des Gebiets.