Sägewerk in Mitteltal. Die große Nachfrage nach Schnittholz macht sich nun auch bei den Waldbesitzern bemerkbar. Foto: Rath

Der Freudenstädter Stadtwald warf im vorigen Jahr 392.000 Euro ab. "Ein sehr sehr gutes Ergebnis", sagte Forstbereichsleiter Björn Waidelich im Gemeinderat. Allerdings waren allein 200.000 Euro Mittel der Bundeswaldprämie, mit denen man in der Höhe nicht gerechnet hatte.

Freudenstadt - Waidelich stellte im Gemeinderat die Zahlen des Forstwirtschaftsjahrs 2020 vor. Demnach standen Einnahmen von rund zwei Millionen Euro Ausgaben von 1,6 Millionen Euro gegenüber. Insgesamt erhielt der Stadtwald mit seiner Fläche von 3321 Hektar 498.110 Euro Förderungen. Der Löwenanteil davon waren die 200.000 Euro der Bundeswaldprämie. 108.988 Euro gab es für Waldkalkung. Allerdings waren die Kosten um rund 120.000 Euro höher. 70.371 Euro Förderung gab es für die Schadholzaufarbeitung.

Schäden durch Sturm

Der Sturm "Sabine" habe das Jahr geprägt und für einen großen Sturmholzanteil im Stadtwald gesorgt, betonte Waidelich. Außerdem habe es eine hohe Anfangspopulation des Borkenkäfers gegeben. Deshalb habe man sich um eine schnelle Aufarbeitung des Schadholzes bemüht. 3000 Festmeter Sturmholz habe man in einem Nasslager unterbringen können.

Wegen der Sturmschäden habe man den geplanten Hiebsatz nicht erfüllt. Die planmäßige Nutzung lag bei knapp 13.000 Festmeter, hinzu kamen 10.700 Festmeter Sturmholz, 1842 Festmeter Käferholz, und 66 Festmeter Holz, das durch Dürre anfiel. Insgesamt lag die Nutzung somit bei 25.560 Festmeter. Der Holzmarkt sei "tot" gewesen, so Waidelich.

Angesichts der Lage auf dem Holzmarkt sei es für die Stadt wichtig gewesen, dass die Bundeswaldprämie, für die keine Kosten gegengerechnet werden müssen, mit 200.000 Euro recht hoch ausfiel. Waidelich hatte auch grob gerechnet, was die Ausbildungsstelle des Stadtwalds zum Erlös beiträgt. Dabei kam er bei der Holzernte von etwa 2000 Festmeter pro Jahr auf 30 000, bei den Ökokontomaßnahmen auf 10.000, bei den Erholungseinrichtungen ebenfalls auf 10.000 und bei der Ausbildung für Loßburg auf 18.000 Euro. Waidelich bezeichnete die Ausbildungsstelle als "Feuerwehr im Stadtwald", die immer dann zur Stelle sei, wenn es gilt, kleinere Arbeiten oder Reparaturen zu erledigen.

Wald konnte sich erholen

Auch die Daseinsvorsorge und der Tourismus sind wichtige Posten in der Bilanz des Stadtwalds. So werden beispielsweise für das Räumen von Winterwanderwegen rund 10.000 Euro und für die Pflege der Loipen 20.000 Euro pro Jahr fällig. Für die Erholungseinrichtungen wie Hütten, Grillstellen und Sitzbänke fallen pro Jahr 24.000 Euro an. Alle fünf Jahre stehen rund 20.000 Euro an Investitionen an.

Im laufenden Forstwirtschaftsjahr sieht es laut Waidelich ganz gut aus. Die relativ kühle und feuchte Witterung habe dafür gesorgt, dass sich der Wald etwas erholen konnte. Die Schadholzmenge habe abgenommen. Im Stadtwald seien nur 700 Festmeter Käferholz angefallen. "Das ist so gut wie nichts", betonte Waidelich. Ein weiterer positiver Faktor in diesem Jahr ist der Holzpreis. Er befinde sich seit ein paar Wochen auf einem Höchstniveau. Während es mit 55 Euro pro Festmeter im vergangenen Jahr einen Tiefststand gegeben habe, liege der Preis momentan bei etwa 125 Euro. "Das gab es in den vergangenen Jahrzehnten noch nie", so Waidelich. "Holz hat wieder einen gerechten Wert gefunden", sagte Waidelich.