Thomas Geiger, Leiter des Bürgerbüros, freut sich, dass die Digitalisierung vorankommt. Das Team bleibt auch weiterhin vor Ort ansprechbar. Foto: Sabine Felker-Henn

Die Stadt Trossingen gehört zu den ersten Kommunen in Baden-Württemberg, in denen man seinen Wohnsitz von zu Hause aus ummelden kann.

Jeder Umzug bringt jede Menge Papierkram mit sich. Denn neben all den Dingen, die zu erledigen sind, muss auch die Ummeldung auf dem Rathaus erfolgen. Das geht in Trossingen nun digital von zu Hause aus. Auch die Aktualisierung des Personalausweises oder des Reisepasses kann man vom heimischen Schreibtisch aus auf den Weg bringen.

 

„Wir gehören zu den ersten Kommunen in Baden-Württemberg, die diesen Service anbieten“, sagt Bürgermeisterin Susanne Irion und ist froh, dass das Team des Bürgerbüros sehr offen für digitale Lösungen ist. „Wir können damit nicht nur unseren Bürgerinnen und Bürgern eine deutliche zeitliche Entlastung bieten, sondern es ist auch ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung“.

Zeitliche Entlastung

Prozesse, die bei allen Behörden des Landes einheitlich ablaufen müssen, könne auch nur vom Land digitalisiert werden. Einen direkten Einfluss auf die Ausbreitung der Digitalisierung hat die Stadt also nicht. „Aber wir können, so wie jetzt bei der Ummeldung, freiwillig bei den ersten dabei sein, um Erfahrungen für andere zu sammeln und so zur Verbesserung des Services beitragen“, so Irion.

Als sich die Chance ergab, dass Trossingen nach der ersten Testphase mit nur fünf Kommunen in die nächste Ausrollphase kommen könnte, hat Thomas Geiger, Leiter des Bürgerbüros, sofort zugegriffen. „Die Chance, diesen Service bei uns anbieten zu können, hat das ganze Team überzeugt“, sagt er. „Wir haben eine breite Spanne an Öffnungszeiten und bieten immer mal wieder Sonderöffnungen zum Beispiel an Samstagen an. Aber je mehr Dinge die Menschen online erledigen können, um so unabhängiger von Öffnungszeiten sind sie. Wer möchte, kann seine Ummeldung morgens beim Frühstück erledigen, in der Mittagspause oder abends auf der Couch.“

Ansprechbar bei Fragen

Dass alle Neu-Trossinger oder die, die innerhalb der Stadt umziehen, nun sofort ganz problemlos ihre Ummeldungen online erledigen, damit rechnet Geiger nicht. „Bestimmt wird der ein oder andere erst mal ein paar Fragen haben, und ganz sicher werden sich viele nicht an die PIN ihres Ausweises erinnern“, sagt er lachend. Das, versichert er, sei aber alles kein Problem. „Wir helfen überall da, wo es nötig ist.“ Nach und nach, davon ist er überzeugt, werden sich die Menschen an diese neuen digitale Möglichkeiten gewöhnen, und die PIN des Ausweises wird ganz selbstverständlich zum Alltag dazu gehören wie die für die EC-Karte.

Wer keinen Ausweis mit Online-Funktion hat, der kann auch die eID-Karte nutzen. Letztere ist meist die erste Wahl für Menschen, die keinen deutsche Staatsangehörigkeit haben, aber aus einem Land der EU oder des Europäischen Wirtschaftsraums stammen - Einwohner aus Nicht-EU-Staaten können die elektronische Funktion des Aufenthaltstitels nutzen. Anmeldungen direkt aus dem Ausland sind aber nicht möglich.

Mit dem Smartphone

„Am einfachsten geht die Online-Anmeldung mit dem Smartphone. Nach der Authentifizierung mit der Ausweis-App werden die Daten aus dem Melderegister abgerufen und können aktualisiert werden. Wer zur Miete wohnt, lädt noch die Wohnungsgeberbestätigung hoch und sendet den Antrag ab“, erklärt Thomas Geiger. „Und dann werden wir aktiv, denn die Daten müssen von uns als Meldebehörde überprüft werden. Wenn alles in Ordnung ist, bekommt der Bürger eine fälschungssichere digitale Meldebestätigung zum Download zur Verfügung gestellt. Sollte noch etwas unklar sein, melden wir uns, um das Problem zu lösen.“

Auf dem Personalausweis sind ebenfalls Adressdaten hinterlegt. Die können die Bürgerinnen und Bürger über die Ausweis-App aktualisieren. Eine automatische Info geht dann an die Bundesdruckerei, damit die die neuen Adressaufkleber für den Personalausweis und den Reisepass verschickt. „Die kann dann jeder selbst auf seinen Ausweis oder Reisepass kleben und muss für die Ummeldung tatsächlich nicht zu uns ins Bürgerbüro kommen“, fasst Geiger zusammen.

Beides ist möglich

Und wer so gar nicht digitalaffin ist? „Der ist uns immer herzlich im Bürgerbüro willkommen, um sich auf dem bisherigen Weg umzumelden. Dafür ist nur eine Terminvereinbarung vorab nötig, um Wartezeiten zu vermeiden“, so Geiger. „Auch wenn wir die Digitalisierung weiter vorantreiben, wird immer klar sein: Wir sind die ersten Ansprechpartner vor Ort und helfen überall, wo es nötig ist.“ Und das, so Geiger, ist es auch, was die Arbeit im Bürgerbüro so wertvoll mache. „Wir haben Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen, und das macht einfach Spaß.“

Weitere Infos und die Plattform zum digitalen Ummelden sind hier zu finden: https://www.wohnsitzanmeldung.de. Wer einen Termin mit dem Bürgerbüro vereinbaren möchte, kann dies unter 0 74 25/250 tun.