In der Stadtverwaltung gewinnt das mobile Arbeiten immer mehr an Bedeutung. (Symbolfoto) Foto: Pedersen/dpa

Mobiles Arbeiten ist das Thema der Stunde. Auch die Stadtverwaltung Oberndorf hat sich diesem gewidmet. Bereits vor der Pandemie habe man sechs Homeoffice-Plätze eingerichtet, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen, erklärte Manuela Schumann, die Ende März als neue Verwaltungsbereichsleiterin Hermann Leopolds Platz einnimmt.

Oberndorf - Dank der bisherigen Digitalisierungsbemühungen könne man über das Dokumentenmanagementsystem im gesamten Arbeitsbereich der Stadtverwaltung auf elektronische Akten zugreifen. Bis 2025 soll die E-Akte flächendeckend umgesetzt sein, in Oberndorf habe man seine Hausaufgaben bereits gemacht, sagte Schumann, auch wenn man damit lediglich das Fundament für den digitalen Wandel gelegt habe. Beim Projekt "Digitaler Posteingang" befinde man sich aktuell in der Testphase.

Wichtig sei, für das mobile Arbeiten Strukturen und Regeln festzulegen: etwa eine Dienstvereinbarung mit Festlegungen zur Eignung des Arbeitsplatzes, zum Antragsverfahren, Modalitäten der Ausgestaltung, zum Datenschutz und eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung.

Ziel bis 2022

Dem Homeoffice seien in manchen Bereichen der Verwaltung jedoch deutliche Grenzen gesetzt. Mitarbeiter mit Bürgerkontakt müssten weiterhin im Rathaus vor Ort sein. Immer mehr Verwaltungsleistungen sollen aber auch online verfügbar sein. Bis 2022 sollen die Dienstleistungen online verfügbar sein, so das politische Ziel, erklärte Manuela Schumann.

Das betrifft in Oberndorf rund 3000 Verwaltungsleistungen. "Das gleicht einer Operation am offenen Herzen. Einerseits ist sie nötig, andererseits muss da tief in bestehende Strukturen eingegriffen und Abläufe für Mitarbeiter verändert werden", meinte sie. Fünf Mitarbeiter sollen künftig als Ansprechpartner, so genannte Digitallotsen, geschult werden. Schritt für Schritt würden derzeit stationäre PC-Arbeitsplätze in mobile Notebook-Arbeitsplätze umgestaltet. Die Einrichtung eines solchen Platzes koste je nach Ausstattung 1500 bis 2000 Euro. Im Haushalt 2021 sind für weitere fünf bis sechs Arbeitsplätze 10.000 Euro eingestellt.

Ab 3. März gibt es bereits eine Neuerung bei der Verwaltung. Da geht das digitale Stellenportal der Stadt online, kündigte Schumann an.