Es kann losgehen: Extremsportler Klaus Pfaff (links) und Bürgermeister Michael Lehrer stehen in den Startlöchern für die Aktion Stadtradeln. Foto: Heim

Bald kann kräftig gestrampelt werden: Die Gemeinde Aichhalden beteiligt sich von 28. Juni bis 18. Juli an der bundesweiten Aktion Stadtradeln. Mit gutem Beispiel will Bürgermeister Michael Lehrer vorangehen. Er verzichtet – wo immer es geht – während des Aktionszeitraums auf das Auto und will seinen Arbeitsweg von Rötenberg nach Aichhalden mit dem E-Bike antreten, heißt es aus dem Rathaus.

Aichhalden - Mit der Sonderkategorie "Stadtradel-Star" geht die Aktion noch einen Schritt weiter: Teilnehmer dieser Kategorie dürfen 21 Tage am Stück definitiv kein Auto benutzen. Aichhalden hat dafür Extremsportler Klaus Pfaff gewonnen, der die Gemeinde "in besonderer Weise bei der Kampagne" repräsentiert. "Wir freuen uns, dass er uns beim Stadtradeln unterstützt und für die Sonderkategorie als Repräsentant viele Rad-Kilometer sammelt", heißt es in der Mitteilung.

Klaus Pfaff ist begeisterter Radfahrer. 2008 nahm er am "Race Across Germany", dem längsten Radmarathon durch Deutschland, teil. Von Flensburg startete die 1100 Kilometer lange Tour durch Deutschland – Endpunkt: das bayerische Garmisch. Beim Fahrradmarathon Paris – Brest – Paris war Pfaff bereits dreimal erfolgreich: 2011, 2015 und 2019 legte er die mehr als 1200 Kilometer zurück.

1700 Kilometer in 17 Tagen

Als die Gemeinde wegen der Stadtradeln-Star-Aktion auf Pfaff zukam, hat er kurzerhand seinen geplanten Sommerurlaub mit der Kampagne kombiniert: "Als ich auf die Aktion aufmerksam wurde, hatte ich schon meinen Jahresurlaub in der Zeit geplant und gebucht. Da ich es aber für eine tolle Aktion halte und ich das Radfahren unterstützen möchte, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen mit dem Fahrrad in den Urlaub zu fahren." So will er die Reise zur Insel Rügen mit dem Fahrrad zurücklegen.

An 17 Tagen gilt es laut Mitteilung 1700 Kilometer zu bewältigen. Dabei will der Extremsportler quer durch Deutschland fahren. Die körperlichen und auch mentalen Voraussetzungen bringt Pfaff aus seinen Erfahrungen mit.

Die Anreise nach Insel Rügen beschreibt er als eine "völlig andere Art Rad zu fahren". Dabei gehe es vorwiegend darum, "etwas vom Land zu sehen, die Landschaft und die Natur bewusst wahrzunehmen und intensiver zu erleben".

Während seiner Fahrt in den hohen Norden wird Pfaff mehrere Radfernwege mit seinem Mountainbike befahren. So stehen auf seiner Route unter anderem der Neckartalradweg, hessische Radfernwege, der Europa-Radweg "Eiserner Vorhang" sowie der Ostseeküstenradweg. "Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit Herrn Pfaff auf die aufregende Radferntour gehen dürfen und wünschen ihm eine angenehme Radtour, allzeit gut Glück und vor allem gutes Wetter sowie die erforderliche Gesundheit", heißt es aus dem Rathaus.

Auch Pfaff freut sich, wenn es endlich losgeht: "›Stadtradeln‹ ist eine tolle Initiative, um sowohl möglichst vielen Menschen das Radeln näherzubringen, aber auch das Bewusstsein zu schaffen, wie man das Radfahren noch weiter fördern und die Radinfrastruktur weiter verbessern kann", zieht er ein positives Fazit zur Aktion.

"Es ist noch nicht zu spät"

Obwohl er selbst recht spät so richtig zum Radeln gekommen sei, "bin ich seit vielen Jahren begeisterter Radfahrer". Das Radfahren verbinde so viele Vorteile wie kaum ein anderes Fortbewegungsmittel: "Zum einen macht es Spaß, durch eigene Muskelkraft Strecken zu überwinden und man erlebt die Umgebung sowie die Natur viel intensiver und bewusster, als wenn man mit dem Auto oder dem Motorrad unterwegs ist. Darüber hinaus bedeutet es umweltfreundliche und nachhaltige Mobilität und nicht zuletzt trägt es zur körperlichen Fitness bei und ist gesund", sagt der begeisterte Radfahrer. "Ein netter Nebeneffekt, den ich bei mir persönlich feststellte, wenn ich viel Rad fahre: Dann wird die eine oder andere Ernährungssünde auch nicht sofort mit Gewichtszunahme quittiert", freut er sich.

Er motiviert zum Mitmachen: "Für diejenigen von euch, die sowieso hin und wieder Rad fahren, ist das ›Stadtradeln‹ eine gute Gelegenheit, noch mehr auf das Radfahren zu setzen und so viele Alltagsfahrten wie möglich mit dem Rad zu bewältigen." Auch Radfahrneulinge spornt er an: "Diejenigen von euch, die bisher noch nicht oder kaum mit dem Rad fahren, bietet es die Gelegenheit es mal über einen dreiwöchigen Zeitraum hinweg (oder auch länger) zu versuchen. Die heutigen technischen Möglichkeiten mit Pedelecs und E-Bikes) machen es einfacher denn je."

Um das Bewusstsein für das Fahrradfahren zu stärken, sei es wichtig, dass möglichst viele mitmachen. "Deshalb wäre es toll, wenn auch Du Dich registrierst und mitmachst. Es ist noch nicht zu spät und jeder Kilometer zählt", freut sich Pfaff auf viele Mitstreiter.