Die Wolfacher Stadtkapelle hat mit ihrem Open-Air-Konzert 650 Gäste restlos begeistert. Passend zur großartigen Welt der Filmmusik wurde der rote Teppich ausgerollt.
Ein warmer Sommerabend, Popcorn-Duft, der über dem Schlosshof lag und Musiker, die sich in den vergangenen zehn Wochen intensiv auf das Konzert vorbereitet hatten, waren die Zutaten für einen mehr als gelungenen Konzertabend.
Leichtigkeit und große Spielfreude
Das große Orchester um Musikdirektor Joachim Riester eröffnete den Kino-Abend passend mit der „20th Century Fox Fanfare“. Der erste Applaus rauschte durch den Schlosshof und es sollte im Verlauf des Abends immer wieder viel Beifall für die 77 Musikerinnen und Musiker geben. Monumental wurde die Musik aus „Ben Hur“ gespielt, bevor Moderator Fabian Schmider das Publikum einlud, das Wort „superkalifragilistischexpialigetisch“ nachzusprechen. Mit ungeheurer Leichtigkeit und großer Spielfreude wurde das außergewöhnliche Kindermädchen Mary Poppins musikalisch dargeboten.
Das anspruchsvollste und längste Stück wurde mit den „Gefährten“ aus „Herr der Ringe“ gespielt, das einen kleinen Teil aus Mittelerde mit den Hobbits, den schwarzen Reitern und Gollum mit seinem Schatz musikalisch beschrieb. Dramatisch, gewaltig und dann sehr ruhig, mit Rauch-Effekten versehen, beeindruckte die Stadtkapelle im sauber akkuraten Zusammenspiel. Keine Frage, der anschließende Beifallssturm war mehr als verdient.
Leicht und verspielt ging es mit „Miss Marple“ weiter, deren Titelmelodie mit schnellen Läufen eine eigene Herausforderung hatte.
Muster werden auf die Wände projiziert
Und dann versprach der Moderator herzerwärmendes für die Ohren, das sich mit der Musik aus „Forest Gump“ und zartem Flötenspiel zu Beginn schließlich gesamtorchestral im Schlosshof verbreitete.
Actionreich, mit Soli, imaginärem Telefonanruf und Feuersäulen begaben sich die Musiker zur „Mission Impossible“, mit der das Publikum in die Pause geschickt wurde. Dort war immer wieder zu hören, welch ein außergewöhnlich gutes Konzert geboten wurde. Mit zunehmender Dunkelheit illuminierte sich der Schlosshof, wurden Muster auf die Hauswände projiziert und die Bilder zu den Filmen auf der Großleinwand besser sichtbar. Die einzelne Bewertung jedes Stückes aus dem zweiten Konzertteil mit „Star Trek“, Western, „The greatest Showman“, Disney-Hits, „Batman“ und „James Bond“ würden den Rahmen der Berichterstattung sprengen. Allen Titeln gemeinsam war aber die perfekte Präsentation durch die Musikerinnen und Musiker sowie die Beifallsstürme des Publikums.
Die Sängerinnen Maren Stulz und Sina Lehmann verliehen den Bond-Titeln besondere Glanzpunkte. Im Sprühfunkenregen verklang das Konzert, zu dem sich das Publikum drei weitere Zugaben erklatschte.
Technischer Aufwand und Effekte
Zu Beginn des Konzertes hatte Geschäftsführer Horst Polus erklärt, dass die Filmmusik in den Anfangsjahren lediglich das Geräusch des Projektors überdecken sollte und deshalb wenig Bezug zum Inhalt des Filmes bestand. Mit großem technischem Aufwand und vielen Effekten wurde das Konzert im Schlosshof zu einem Erlebnis. Am Ende des Konzertes stand der ganz große Dank an alle Sponsoren, die das Konzert erst ermöglicht hatten, an alle Helfenden und Mitwirkenden – und natürlich auch an das Publikum.