Der neu gewählte Vorstand der Stadt- und Feuerwehrkapelle Schiltach (von links): Yannick Herzog (Beisitzer), Madeleine Fleckenstein (Kassiererin), Martin Mantel (stellvertretender Vorsitzender), Jana Haberer (Jugendleiterin), Ralf Vosseler (Dirigent), Maike Broghammer (Jugendleiterin), Michael Otto (Beisitzer), Susanne Schmider (Vorsitzende), Vanessa Schuler (Jugendleiterin), Harry Bühler (Beisitzer), Wolfram Hils (Beisitzer), Daniel Brede (Beisitzer) und Egon Harter (Schriftführer); Bianca Weiß (Beisitzerin) fehlt auf dem Bild. Foto: Fotos: Musikverein

Vereine: Stadtkapelle Schiltach hält Rückblick auf das Vereinsjahr / Susanne Schmider bleibt Vorsitzende

Bei der Hauptversammlung der Stadt- und Feuerwehrkapelle Schiltach in der Gemeindehalle Vorderlehengericht wurde deutlich: Corona hat das Vereinsleben geprägt und belastet.

Schiltach. Weil 2020 das Jahreskonzert ausgefallen war und eine Durchführung auch für 2021 unsicher ist, war die Ehrung von Jungmusikern durch die Jugendleitung ausnahmsweise in diese Vereinsveranstaltung verlegt worden. Die Musikschüler Alyah Brede, Jule Hahn, Lara Löffler, Lena Schmieder und Emma Sum wurden für die bestanden Prüfung am D1-Lehrgang ausgezeichnet.

Für die Teilnahme am Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" erhielten Till Bleile, Yannick Herzog, Jeanloup Pineau-Dufaut, Emma Sum und Alyah Brede ein Geschenk des Vereins.

Es folgte der Bericht des Schriftführers. Egon Harter informierte laut Mitteilung über die Aktivitäten der Kapelle im Vereinsjahr 2020. Musikalisch begann jenes mit Auftritten zur Fasnet. So musizierte die Hauptkapelle unter Leitung von Daniel Brede am Jubiläumsabend zum 70-jährigen Bestehen der Schiltacher Narrenzunft, am Schmutzigen Donnerstag, am Fasnetssonntag in Schiltach und am Rosenmontag in Wolfach beim Umzug sowie im Schlosshof.

Probebetrieb eingestellt

Für die Kapelle bedeutete Corona ab März, dass alle Proben eingestellt wurden. Nach und nach abgesagt wurden das Maispielen und das Kirchenkonzert in der evangelischen Stadtkirche, das Frühlingsfest der Feuerwehr, der Altstadtflohmarkt und das Stadtfest, sowie das Unterhaltungskonzert in Oberwolfach und ein Sommerkonzert, für welches es schon erste neue Überlegungen gab.

Als Ersatz für das Maispielen wurde auf Vorschlag von Jonas Urbat ein Online-Projekt gestartet. Nach Zusammenmischen der Einzelstimmen und durch den Einbau in die Internetseite des Vereins durch Stefan Letzin sowie bei Instagram durch Petra Wollmann konnte die Aufnahme angehört werden.

Im Sommer wurde ein zaghafter Probenbeginn gestartet, der im vierten Quartal aber wieder gestoppt werden musste. Abgesagt wurden die fürs zweite Halbjahr geplanten Auftritte wie Bauernmarkt, Feuerwehrschlussprobe, Volkstrauertag, Jahreskonzert und Silvesterzug.

Egon Harter berichtete auch von den "K(r)ampfmusikern" und einer weiteren Fasnetsgruppe unter der Leitung von Daniel Brede und Pascal Knödler, die mit ihrer Musik und der Motto-Auswahl "Jubiläum", beziehungsweise "Kiss" an Fasnet aktiv waren. Nur geprobt und keine Auftritte hatte die "Kleine Besetzung" unter der Leitung von Michel Wucher.

Vorsitzende Susanne Schmider berichtete von den Wirrungen rund um Corona, für das es, heißt es weiter, "einen Wust von Vorschriften, Regelungen, Konzepten und Verordnungen gab", welche jeweils innerhalb weniger Tage neu berücksichtigt werden mussten. Nachdem durch die Abstandsregeln das Probelokal zu klein war, durfte die Kapelle die Gemeindehalle nutzen. Am Ende ihres Berichtes kündigte sie mit Vorbehalt das Jahreskonzert am 20. November an.

Im Bericht der Jugendleitung startete Maike Broghammer mit Zahlenangaben. Für 2020 konnte sie sieben Neuanmeldungen zum Lernen der Instrumente Euphonium, Klarinette, Schlagzeug, Trompete und Tenorhorn sowie die Abmeldung einer Schülerin für Querflöte vermelden. Insgesamt waren am Jahresende 32 Kinder in musikalischer Früherziehung, zehn Kinder spielen bei den Hillbilly Kids, elf Musikschüler waren bei den Youngstars und 16 Jugendliche gehörten zu Jugendkapelle.

Vanessa Schuler setzte den Bericht mit den Themen Aktivitäten und Auftritte fort. Durchgeführt wurde von der Jugendleitung ein Schlittschuhlaufen in Offenburg. Nachdem sich die Jugendlichen wegen der Pandemie nicht mehr treffen durften, wurden alle zwei Monate Wettbewerbe übers Internet durchgeführt. Die Aufgaben hatten Mottos wie "Lustiges Probenbild", "Notenschlüssel legen mit Gegenständen", "Kürbisschnitzen" und "Weihnachtslied". Alle Einsendungen wurden mit Geschenken belohnt und die Sieger erhielten einen Notenschlüssel-Holzpokal.

Einnahmen fehlen

Im Rahmen des Ferienprogramms konnte für die Ferienkinder eine Musikolympiade auf dem Weg vom Probelokal zum Grumpenwiesle mit Grillabschluss angeboten werden. An Auftritten war 2020 nur der Kinderumzug zur Fasnet möglich. Eine Grundschulwerbung und der Jugendvorspielnachmittag konnten im März stattfinden.

Horst Fleckenstein, der die Kasse mit Anita Springer führte, informierte über den personellen und finanziellen Stand des Vereins. Der Verein setzte sich zum Jahresende aus 82 aktiven, 209 fördernden und acht Ehrenmitgliedern zusammen. Die Einnahmen waren niedriger als die Summe der Ausgaben, wodurch sich ein Verlust ergab. Durch Corona waren zwar die Ausgaben geringer, aber durch den Ausfall von Festaktivitäten fehlten diese Einnahmen und die Unterstützung durch die Stadt Schiltach war umso wichtiger.

Hans Fieser berichtete über die Kassenprüfung, die er mit Bernhard Schmieder durchgeführt hatte. Es gab keinerlei Beanstandungen. Die beantragte Entlastung der Kassierer erfolgte einstimmig.

Musikdirektor Ralf Vosseler drückte aus, dass es auch für ihn ein komplett anderes Jahr war, das mit vielen Einschränkungen verbunden war und in dem nur wenige Proben und teilweise nur als Ensemble- oder Registerproben möglich waren. Aufgrund der aktuellen Proben sieht er den musikalische Einbruch geringer als vermutet und er möchte die Vorbereitungen für ein Jahreskonzert mit dem Motto "1001 Nacht" weiter verfolgen. Im Moment seien Zusammenhalten und den musikalischen Leistungsstand zu halten die wichtigsten Punkte, Wertungsspiel oder Konzerte kämen später wieder.

Beim Tagesordnungspunkt "Wahlen" übernahm Vizepräsident Helmut Lauble vom Musikverband Kinzigtal die Wahlleitung des Vorsitzenden-Amts. Zuerst beantragte er die Entlastung des gesamten Vorstands, die einstimmig erfolgte. Nachdem die Vorsitzende Susanne Schmider einstimmig wiedergewählt war, konnte sie selbst die Wahl der weiteren Ämter fortsetzen.

Neu gewählt wurde der stellvertretende Vorsitzende Martin Mantel. Madeleine Fleckenstein übernimmt die Kassenführung. Wiedergewählt wurde Schriftführer Egon Harter, die Jugendleitung mit Maike Broghammer, Jana Haberer und Vanessa Schuler, die Beisitzer der passiven Mitglieder mit Harry Bühler, Wolfram Hils und Bianca Weiß, sowie die Kassenprüfer Hans Fieser und Bernhard Schieder. Bei den Beisitzern der Aktiven kommen zum wiedergewählten Daniel Brede Yannick Herzog und Michael Otto neu hinzu.