Jens Keucher (links) wird von Eberhard Stiehle offiziell in sein Amt eingesetzt. Foto: Reimer

Die Wahl im November hatte Jens Keucher mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Am Freitagabend wurde er in der Stadthalle offiziell in sein Amt eingesetzt. Er verspricht den Sulzern in den kommenden acht Jahren gelebte Bürgernähe.

Eine Anfechtung ließ den Wahlsieger und die Bürger lange Zeit im Ungewissen. Erst am ersten 1. Februar war klar, dass Keucher Gerd Hiebers Nachfolge antreten wird. Daher erfolgte die offizielle Amtseinsetzung erst am Freitagabend in der Stadthalle.

Der Festakt wurde von der Big Band des Albeck-Gymnasiums feierlich umrahmt. Rund 350 Gäste, unter ihnen auch die Landtagsabgeordneten Daniel Karrais (FDP) und Emil Sänze (AfD) sowie Ex-Bürgermeister Hieber, konnte die ehrenamtliche Bürgermeisterstellvertreterin Cornelia Bitzer-Hildebrandt begrüßen.

„Kommunale Familie“

Landrat Wolf-Rüdiger Michel ließ es sich nicht nehmen, bei der Amtseinsetzung dabei zu sein: „Es zeichnet uns aus, dass wir als kommunale Familie zusammenhalten.“ Nur wenn Kommunen und Kreis geschlossen auftreten, lasse sich im Hinblick auf Förderungen in Stuttgart, Berlin oder Brüssel was erreichen.

Als Bürgermeister werde Keucher es nie allen recht machen können, so Michel. Kompromisse müssen geschlossen, aber auch manchmal klare Entscheidungen gefällt werden. Konflikte seien da vorprogrammiert. Aber Demokratie lebe davon, dass das Für und Wider abgewägt werde. „Wenn stets die Sonne scheint, wird es mit dem Wachsen schwierig“, so Michel. „Es muss auch regnen“. Keucher wisse als Sulzer, wie die Bürger ticken. Hinzu komme seine Erfahrung im Verwaltungsbereich. Er erfülle alle Voraussetzungen, um kommende Herausforderungen zu bewältigen.

Kein leichter Job

Markus Huber, Bürgermeister Dornhans und Vorsitzender des Gemeindetag-Kreisverbands, ging anschließend auf diese Herausforderungen ein. Die Gesellschaft befinde sich im stetigen Wandel, währenddessen stelle der Staat ständig neue Anforderungen. „Am Ende ist der Bürgermeister für alles verantwortlich“, so Huber.

Die Bürger erwarten vom Schultes ein Problemlöser und Krisenmanager zu sein. Gleichzeitig müsse er Präsenz bei Ortsrundgängen und Veranstaltungen zeigen und stets erreichbar sein. Aber „ein Bürgermeister ist auch nur ein Mensch“. Huber wolle bei den Bürgern um Verständnis für die Tätigkeit des Bürgermeisters werben. Das Amt habe seine schöne Seiten, so Huber weiter. Die Arbeit sei vielfältig und man erlebe schöne Begegnungen. „Dennoch ist es ein Marathonlauf.“

Anschließend erfolgte die offizielle Verpflichtung von Bürgermeister Jens Keucher durch Stadtrat Eberhard Stiehle. Dieser wünschte dem Schultes im Namen des Gemeinderats viel Erfolg für die kommenden Jahre.

„Was soll ich sagen, das wichtigste ist ja gerade passiert“, sagte Keucher im Anschluss. Er warf einen Blick zurück: 2002 fing er als Verwaltungspraktikant bei der Stadt Sulz an. Damals schien das Bürgermeisteramt in weiter Ferne. Er dankte seiner Familie für die Unterstützung. Gerade im Wahlkampf sei er vermutlich anstrengend gewesen, so Keucher – was von seinem Nachwuchs im Publikum prompt mit einem „ja“ quittiert wurde.

Keucher ging auf eines seiner wichtigsten Vorhaben als Bürgermeister ein: Ortsbesuche und Bürgersprechstunden würden zwar viel Zeit kosten, aber gerade diese Zeit sei wichtig. „Das gehört zur gelebten Bürgernähe – und dafür stehe ich.“