Ende Juni, lautete im März die Schätzung, seien die geplanten riesigen Rutschen vom Wimberg nach Calw fertig – ein vielfach gewünschter Teil der laufenden Stadtgarten-Umgestaltung. Das wird wohl nicht zu halten sein. Doch nur, weil wenig zu sehen ist, bedeute das nicht, dass nichts geschehe, betont die Stadt.
Bei einem Treffen des Bürgerforums zur Umgestaltung des Calwer Stadtgartens im Jahr 2022 bekam eine Idee den meisten Zuspruch: riesige Rutschen, die als Abkürzungen beispielsweise den Schulweg beschleunigen könnten.
Entsprechend groß dürfte die Freude bei vielen gewesen sein, als rund ein Jahr später bekannt wurde, dass der Vorschlag tatsächlich umgesetzt wird.
Plötzlich Stillstand
Ganz zu schweigen von der Nachricht im März dieses Jahres, dass bereits Ende Juni alles fertig sein könnte. Das wird nun aber voraussichtlich doch nicht ganz klappen.
Dabei schien alles zunächst schnell zu gehen: Der Bau eines großen Einstiegsbereichs am Fußweg Richtung Wimberg begann bereits vor Wochen. Große Sandsteine vom Badischen Hof wurden dort aufgeschichtet. Dann schien plötzlich Stillstand bei den Arbeiten in Sachen Rutschen eingekehrt.
Doch wie David Mogler, Persönlicher Referent des Oberbürgermeisters und Wirtschaftsbeauftragter, auf Nachfrage deutlich macht, „bedeutet nichts sehen nicht, dass sich nichts tut“.
Denn die Rutschen-Firma sei nicht nur für Produktion und Lieferung beauftragt, sondern erstelle auch eine detaillierte Planung. Die Gartenbau-Firma Walker habe die Einstiegskanzel der mit 32 Metern längeren Rutsche daher nur bis zu einer gewissen Höhe aufgebaut.
Warten auf Rückmeldung
„Nun warten wir auf die Rückmeldung der Firma Atlantics GmbH, ob die Höhe für die geforderte Neigung der Rutsche ausreicht oder noch höher gebaut werden muss“, erklärt Mogler. „Hier sind wir lieber vorsichtig und bauen nachträglich nach, als dass wieder ein Teil abgerissen werden muss.“
Daher sehe es vor Ort so aus, als bewege sich nichts – aber im Hintergrund werde geplant.
Die Angabe bis Ende Juni sei wie immer ein geschätzter Zeitraum gewesen, der bei der Ausschreibung der Arbeiten angegeben werde. „Im Bietergespräch wurde folgender Zeitplan bekannt gegeben: fünf Wochen Ausführungsplanung, fünf Wochen Produktion und zwei Wochen Montage vor Ort“, zählt der Persönliche Referent auf. Mit einer Fertigstellung beider Rutschen sei deshalb erst Ende Juli zu rechnen.
Die Rutschen-Firma Atlantics GmbH gilt als einer der weltweit führenden Hersteller; deren Produkte sind unter anderem im Indoor-Freizeitpark Sensapolis in Böblingen, am Beckenrand im Freibad Bad Teinach oder am Baumwipfelpfad Bad Wildbad zu finden.
Knapp 150 000 Euro, inklusive Installation, werden die beiden geschlossenen Edelstahl-Rutschen für den Stadtgarten kosten.
Für die gesamte Umgestaltung des Stadtgartens, die der Gemeinderat vor rund vier Jahren auf den Weg brachte, ist ein Budget von 1,5 Millionen Euro eingeplant; 90 Prozent davon bezahlt der Bund.
Was noch kommt
Anstoß und Ideen für die Umgestaltung kamen von der Gruppe „Tourismus, Freizeit, Natur“ des Arbeitskreises Innenstadt. Die Arbeiten begannen Ende 2023.
Aktuell wird im Stadtgarten vor allem am letzten Stück Weg ohne Treppen von der Schillerstraße nach oben gearbeitet; dieser wurde komplett neu in den Hang gebaut. Auch der Treppenaufgang ist in diesem Zuge erneuert worden.
Unter anderem Blumenwiesen, Bepflanzungen mit artenreichen Sträuchern und Bäumen, die Entsiegelung weiterer Wege sowie eine Art kleine Bühne oder „Theaterfläche“ in der Mulde beim Georgenäum (Naturtheater) sollen noch kommen.