Das Schaufloß soll beim Stadtfest die Flößertradition des Städtle verdeutlichen. Foto: Hans-Jürgen Krischak

Die Schiltacher Flößer haben ihr Schaufloß rechtzeitig zum Stadtfest erneuert, um die Flößertradition des Städtle aufzuzeigen.

Nachdem das vorherige Floß nach zehn Jahren der Witterung zum Opfer fiel, haben die Schiltacher Flößer am Samstag, 7. Juni, mit viel Einsatz ein neues Schaufloß errichtet.

 

Um eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten, entschieden sich die Flößer für robustes Douglasienholz, das bereits Anfang des Jahres auf Schiltacher Gemarkung geschlagen wurde.

Schälen des Holzes

In mehreren intensiven Arbeitseinsätzen wurde das Holz zunächst geschält, um die Rinde zu entfernen, bevor das sogenannte Schnätzen, das Anspitzen der Stämme, mit der Axt erfolgte.

Sorgfältig gebohrte Löcher ermöglichten die spätere Verbindung der Stämme mithilfe von Wieden – durch Hitze geschmeidig gemachte Haselstecken, die die Flößer selbst herstellten.

Die Flößer errichteten in traditioneller Bauweise drei Gestöre. Ein Mobilkran hob diese auf die Stahlkonstruktion am Schüttesägemuseum, wo sie sicher fixiert und mit den Wieden untereinander verbunden wurden.

Besonders hervorzuheben ist die originalgetreue Nachbildung wichtiger Steuerungselemente. Das Vorplätz mit Ruder und die Sperre veranschaulichen eindrucksvoll die Technik vergangener Zeiten.

Mit bis zu zehn Stämmen erreicht es eine Breite von 3,4 Metern und eine Länge von 17 Metern. Zum Vergleich: Im 19. Jahrhundert konnten die Kinzigflöße Breiten von bis zu sechs Metern und Gesamtlängen von über 500 Metern erzielen.

Demonstration der Bauart

Auch wenn das neue Schaufloß diese Dimensionen nicht erreicht, ist es eine lebendige Demonstration der überlieferten Bau- und Funktionsweise. Es steht für die Bewahrung des historischen Handwerks und das beständige Engagement der Schiltacher Flößer für ihre Tradition.