Wird Aldi das Kalbacher-Areal kaufen und seine Pläne umsetzen? Der städtische Ausschuss hat das Thema auf seiner Agenda. Foto: Nina Lipp

Aldi will das Kalbacher-Areal kaufen. Die Zukunft der Schwarzwaldmetzgerei stehe indes in keinster Weise in Frage, betont Dietmar Kalbacher.

„Es ist überhaupt kein Thema, dass wir uns in irgendeiner Weise zurückziehen wollen“, betont Geschäftsführer Dietmar Kalbacher, der das Unternehmen seit 2012 allein leitet, ausdrücklich. Bereits vor zwei Jahren sei Aldi auf die Lörracher Schwarzwaldmetzgerei zugegangen und habe sein Kaufinteresse für das Gelände in der Schlachthofstraße signalisiert. „Seitdem laufen Gespräche“, erklärt Dietmar Kalbacher auf Nachfrage. Nicht er sei also aktiv geworden, sondern Aldi habe sich an ihn gewandt.

 

Alternative mit Neubau

Sollte der Verkauf des Areals zustande kommen, würde ihn das allerdings sehr freuen, betont er. Dann würde das im Jahr 1937 gegründete Unternehmen nach einem entsprechend geeigneten Alternativstandort suchen und dort neu bauen.

Das jetzige Gebäude in der Schlachthofstraße sei inzwischen doch in die Jahre gekommen, erläutert Kalbacher. Allein aus energetischen Gründen wäre ein Neubau an anderer Stelle daher durchaus wünschenswert. Auch die Absatzstrukturen könnten dann entsprechend angepasst werden, sieht er neues Potenzial.

Anfrage kam von Aldi

Als die Anfrage von Aldi kam, hätte sich die Firmenleitung daher intensive Gedanken über neue Möglichkeiten für die Schwarzwaldmetzgerei gemacht.

Dennoch sei er grundsätzlich mit dem aktuellen Areal zufrieden, das von der Wahrnehmung her immer näher an die Innenstadt herangerückt sei.

Nach den Plänen von Aldi (wir berichteten) sollen auf dem Areal neben dem Lebensmitteldiscounter auch ein Kino mit acht Sälen, Hotel sowie Gewerbe angesiedelt werden. Der Lebensmitteldiscounter selbst will von seinem jetzigen Standort an der Küpferstraße auf das Kalbacher-Gelände umsiedeln und sich vergrößern.

Die Stadt allerdings steht dem von Aldi präsentierten Konzept ablehnend gegenüber. Am Planstandort seien weder ein Lebensmittelmarkt noch ein anderer Einzelhandelsbetrieb zulässig. Das Thema steht nun in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT) am Donnerstag auf der Agenda.

Ob der Kauf des Kalbacher-Areals durch Aldi also zustande kommt, ist noch völlig offen.

Völlig abwegig findet Dietmar Kalbacher Gerüchte, dass sich die Schwarzwaldmetzgerei zurückziehen wolle. „Das ist überhaupt kein Thema.“

Das Unternehmen

Die Schwarzwaldmetzgerei, die von Eugen Kalbacher und seiner Frau Maria 1937 gegründet wurde, hat sich zu einem Produktionsstandort mit Filialgeschäften – mit Standorten auch in Binzen und Efringen-Kirchen – entwickelt. Die Söhne Wolfgang und Siegfried Kalbacher übernahmen in den 1960er Jahren die Leitung und errichteten 1977 den heutigen Produktionsstandort. Rund 90 Mitarbeiter gehören zum Unternehmen, darunter überdurchschnittlich viele gelernte Fachkräfte, heißt es auf der Homepage des Unternehmens.