Um die 50 Gäste kamen zum Wiedersehen der am „Funkenflug“-Film Beteiligten ins Theater im Deutschen Haus in St. Georgen. Foto: Stephan Hübner

Vor zehn Jahren entstand der Film „Funkenflug“ über den großen Stadtbrand in St. Georgen, nun kamen Beteiligte zum Wiedersehen ins Theater.

Zehn Jahre ist es her, dass Stephanie Kiewel als Regisseurin mit über 100 Beteiligten den Film „Funkenflug“ drehte. Zu diesem Jubiläum waren die Mitwirkenden für ein Wiedersehen ins Theater im Deutschen Haus eingeladen.

 

Um die 50 Gäste fanden sich genau an dem Tag ein, an dem vor 160 Jahren der große Stadtbrand begann, der Thema des Films ist.

Aufgeführt wurde zunächst der von Filmszenen untermalte Soundtrack, damals vom Jugendsinfonieorchester St. Georgen-Furtwangen eingespielt sowie der Trailer. Durchaus emotional war für viele Beteiligte die Aufführung des Films selbst. Anschließend gab Kiewel zusammen mit Finn H. Drude, der als Drehbuchautor, Erste Regieassistenz und Produktionsmanager beteiligt war, Einblicke ins Werk.

Immer wieder fallen neue Dinge auf

Obwohl beide den Film sicher Hundertemale gesehen hätten, seien ihnen auch dieses Mal wieder Dinge aufgefallen. Kiewel erinnerte sich daran, dass Ute Scholz und Arno Schwarz sie in ihrem ersten Jahr an einer britischen Universität auf die Idee für den Film ansprachen.

Beide hatten es einfach super gefunden, einen Film mit viel Feuer machen zu können. Allerdings habe man damals 21 Tage am Stück gedreht, zuletzt „auf Händen und Knien“ ergänzte Drude. „Wir waren unglaublich naiv“, resümierte Kiewel schmunzelnd.

Ursprünglich geplant waren fünf Minifilme mit den Titeln Flamme, Rauch, Feuer, Wasser, Asche. Erst nach Sichtung des Rohschnittes sei den beiden aufgegangen, dass es sich eigentlich um einen zusammenhängenden, großen Film handelte, wie er dann auch realisiert wurde.

Finn H. Drude und Stephanie Kiewel geben Einblicke in die Produktion. Foto: Stephan Hübner

Unter die Räder kam dabei Filmmaterial für einen Cliffhanger, den Kiewel und Drude den Beteiligten erstmals vorführten.

Lange Diskussionen gab es darüber, ob die jüngste Figur im Film sterben sollte oder nicht. Schließlich entschied man sich, bei der historischen Wahrheit zu bleiben, was beide heute auch für die richtige Entscheidung halten, obwohl sie damals anderer Meinung waren.

Für Kiewel legte das Werk den Grundstein, das zu tun was sie immer machen wollte, nämlich als Producer/Director hinter der Kamera zu arbeiten. Dabei habe sie schnell die Liebe für Dokumentarfilme entdeckt. Heute arbeite sie vor allem an sogenannten „Blue light“-Dokus, die sich zum Beispiel mit Polizei oder Krankenhäusern beschäftigen.

Es sei einfach toll, echte Geschichten von echten Menschen zu erzählen. Reizvoll sei zudem, als Freischaffende nie an zwei Tagen das Gleiche zu tun. Obwohl damals kaum Profis beteiligt gewesen waren und es kaum ein Budget gegeben habe, sei ein Film entstanden, den man immer noch zeigen könne.