Der Neubau auf dem Freibadparkplatz wird die neue Heimat des Balinger Stadtarchivs. Foto: Meene

Und los geht’s: Am Montag hat der Umzug des Balinger Stadtarchivs begonnen. Von der bisherigen Standort an der Charlottenstraße werden die Archivalien in den Neubau auf dem Freibadparkplatz befördert.

Balingen - Als einen "himmelweiten Unterscheid" im Vergleich zum bisherigen Gebäude bezeichnet Stadtarchivarin Yvonne Arras das neue Stadtarchivgebäude auf dem Freibad-Parkplatz in Balingen. Aus dem alten Standort in der Charlottenstraße, der ohnehin nur als Übergangslösung gedacht war, musste das Archiv raus. Seit dem Jahr 2003 war es dort untergebracht. Mehr schlecht als recht: Für Archivzwecke war das als Wohngebäude erstellte Gebäude eigentlich nie gedacht. Ohnehin sei das Gebäude kein Vergleich gewesen zu dem dreistöckigen Neubau, welcher als dauerhafte Heimat des Stadtarchivs in der Heinzlenstraße gebaut wurde.

Nun soll das frühere Archivhaus als letztes Gebäude auf dem sogenannten Denkinger-Areal abgebrochen werden. Dort entsteht dann ein weiterer Wohnblock, gänz ähnlich denen, die in den verganganen Jahren entlang der Stingstraße entstanden sind.

Frühmorgens am Montag hat der Umzug in die neuen Räumlichkeiten an der Heinzlenstraße, auf der Eyachseite gegenüber dem Zollernschloss, begonnen. Rund 993 laufende Meter Archivgut mit einem Bestand, der bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht, werden in das wenige hundert Meter entfernte neue Gebäude transportiert. Den erheblichen Aufwand des Umzugs verdeutlicht Arras: Etwa 2400 Umzugskartons werden laut der Archivarin benötigt, um die historischen Akten zu transportieren.

Über ein Fenster im Obergeschoss des alten Stadtarchivs werden die Kartons von einem Umzugsunternehmen aus dem Gebäude geschafft. Im Neubau werden diese dann ausgepackt und in den Rollregalen in den zwei Obergeschossen verstaut.

Etwa zwei Wochen werde es dauern, bis das gesamte Archivgut in dem neuen Gebäude untergebracht sei. Voraussichtlich am Freitag, 17. Dezember, wird auch die einseitige Fahrbahnsperrung in der Charlottenstraße, die für den Umzug nötig ist, aufgehoben sein.

Bis der Betrieb des Stadtarchivs wieder starten kann, wird es allerdings noch etwas dauern: "Irgendwann im nächsten Jahr geht es wieder los", sagt Arras. Einen genaueren Zeitpunkt konnte die Balinger Stadtarchivarin noch nicht nennen.

Der neue Standort des Stadtarchivs hatte auch Befürchtungen geweckt: Ob das Gebäude nicht zu nahe an der Eyach und damit in Gefahr stehe, bei einem Hochwasser mit Wasser voll zu laufen? Hochbauamtsleiter Frieder Theurer hatte diesbezüglich zuletzt im Technischen Ausschuss beruhigt: "Nein", diese Gefahr bestehe nicht. Die Bodenplatte befinde sich bereits höher als der Pegel, der bei einem sogenannten hundertjährigen Hochwasser erreicht werde. Und das sensible und besonders schützenswerte Archivgut werde nur in den Obergeschossen gelagert.