Die Anschlussunterbringung in der Bussardstraße ist bereit für weitere Flüchtlinge – eine Bereitschaft, an der für VS kein Weg vorbeiführt.
Obgleich es still geworden ist in der Diskussion um die Aufnahme von Flüchtlingen in der Doppelstadt: Die Stadt hat ihr Soll noch nicht erfüllt.
166 Ukrainerinnen müssen in Villingen-Schwenningen noch aufgenommen werden. Die sogenannte Ukraine-Quote liege aktuell noch im Minus, so Sabine Braun, Abteilungsleiterin der Stadt für Jugend, Sport und Integration, kurz: Jubis. „Das heißt, wir haben noch eine weitere Aufnahmeverpflichtung.“ Immerhin bei der Asyl-Quote habe VS noch ein „Guthaben“ von 97 Personen – längerfristig bestehe aber sicher auch hier wieder eine Aufnahmeverpflichtung. VS muss gemäß eines festgelegten Verteilerschlüssels 40,7 Prozent des Zustroms an Flüchtlingen im Kreis aufnehmen. Die Unterkunft im Heilig-Geist-Spital in Villingen stehe zwar längerfristig nicht mehr zur Verfügung – zumindest aktuell aber können auch dort noch Flüchtlinge Unterschlupf finden.
Vorübergehende Lösung
Die Container in der Bussardstraße, die nun als Anschlussunterbringung in Betrieb gehen sollen, sind also kurz- bis mittelfristig bitternötig. Eine Containerlösung sei zwar nicht schön, räumte Ursula Roth-Ziefle (Grüne) ein, aber es sei immerhin eine Lösung und es sei ja auch nur vorübergehend – ein Gedanke, der auch andere Stadträte des Ausschusses für Jugend, Bildung und Soziales in Villingen-Schwenningen beruhigte.
War ursprünglich geplant, in der Unterkunft in Modulbauweise lediglich Ukrainer aufzunehmen, will die Stadt nun flexibler bleiben und auch Asylbewerber gegebenenfalls dort Plätze einräumen. Am 1. Juli soll die Unterkunft in Betrieb gehen – vorab sollen die Menschen im Umfeld des Standorts informiert werden – und auch die breite Öffentlichkeit soll im Rahmen eines Tags der offenen Türe einen Blick hinter die Türen einer Flüchtlingsunterkunft werfen dürfen.
AfD-Stadtrat will andere Standorte
Mehrheitlich stimmten die Ausschussmitglieder für den vorgeschlagenen Weg. AfD-Stadtrat Martin Rothweiler aber betonte mit Blick auf die am Standort vorgesehene zweite Anlage: „Wir halten das für einen Fehler.“ Es gebe „andere Plätze“. Würde irgendwann eine zweite Containeranlage nötig sein, sollte „so etwas“ doch mal in einem Kurgarten oder einem anderen Stadtgebiet angedacht werden, „und nicht immer an den gleichen Flecken“.