Die Stadt will dem Verkehrschaos in der Otto-Hahn-Straße ein Ende bereiten: Unter anderem ein Fußgängerüberweg mit Querungsinsel soll für mehr Schulwegsicherheit sorgen.
Lahr – Die Situation in der Otto-Hahn-Straße, wo neben dem Scheffel-Gymnasium und der Realschule auch die Georg-Wimmer-Schule zu finden ist, ist nicht einfach: "Leider hat die selbstständige Mobilität von Kindern auf dem Schulweg in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen. Das liegt nicht nur an weiten oder unsicheren Schulwegen, sondern auch an den Eltern, die ihre Kinder aus unterschiedlichen Gründen mit dem Auto möglichst bis vor das Schultor fahren möchten", stellt die Stadtverwaltung fest.
Verbotswidriges Halten und riskante Wendemanöver
Die Folge: "Durch verbotswidriges Halten oder riskante Wendemanöver" würden viele nicht nur andere Verkehrsteilnehmer behindern, sondern auch die Schüler gefährden – eine Entwicklung, die auch bei anderen Schulen oder auch Kindertagesstätten festzustellen sei.
Querungssicherung für Fußgänger fehlt bisher
Bei einer Begehung in der Otto-Hahn-Straße im vergangenen Jahr mit Vertretern der Schulen, des Gesamtelternbeirats, der Polizei, der Verkehrsplanung und der Straßenverkehrsbehörde wurde laut Stadtverwaltung ein "großes Defizit" festgestellt: Dort fehle eine Querungssicherung für Fußgänger. Die Schüler würden die Fahrbahn zwischen haltenden Fahrzeugen queren, Autofahrer würden gleichzeitig versuchen, den wartenden Verkehr zu überholen. Radfahrer weichen laut Stadtverwaltung deshalb teilweise auf die Gehwege aus, um Konflikte mit wartenden Autos zu vermeiden. "Elterntaxis" würden die Situation dabei "massiv verstärken". "Überwiegend die Eltern" würden durch ihr Verhalten die Probleme herbeiführen. Roland Hirsch (SPD) drückte das im Verkehrsbeirat so aus: "Die Eltern sind selbst für das Chaos verantwortlich." Bürgermeister Guido Schöneboom wollte das nicht so drastisch formulieren. "Ich setze auf die Vernunft der Eltern, die ihre Kinder zur Schule fahren", sagte er.
Fahrbahnhalt statt Busbuchten
Neben der bestehenden Tempo-30-Regelung, die montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr gilt, soll jetzt ein Zebrastreifen für mehr Verkehrssicherheit sorgen. Um Platz für einen "großzügigen Fußgängerüberweg" zu gewinnen, sollen die vorhandenen Busbuchten entfernt werden. Für die Busse ist ein Fahrbahnhalt vorgesehen. So werde gleichzeitig verhindert, "dass die Buchten durch Eltern beparkt werden und Fahrzeuge riskante Überholmanöver wagen, da sowohl Schulbusse als auch eine Mittelinsel auf der Fahrbahn das Überholen generell erschweren", so die Stadtverwaltung. Das Ganze kostet rund 34 000 Euro.
Eine Ampel würde ebenfalls die Verkehrssicherheit für die Schüler erhöhen. Die höheren Kosten würden allerdings in keiner Relation zu der jetzt gewählten Lösung stehen, die zudem ein höheres "Verbesserungspotenzial" habe.
Ein Fußgängerüberweg, auch oft als Zebrastreifen bezeichnet, gilt als ein besonderer Schutz der Personen im Straßenverkehr, welche zu Fuß unterwegs sind und eine Straße passieren wollen. Der Fußgängerübergang macht Autofahrern kenntlich, dass hier die Fußgänger gegenüber den Kfz-Fahrern ein Vorrecht haben, die Straße zu überqueren. Radfahrer haben nur dann Vorrang, wenn sie vorher absteigen und ihr Fahrrad schieben.