Mobile Raumluftfiltergeräte sollen in vier Räumen in den städtischen Kitas Pusteblume in Geislingen und Regenbogen in Binsdorf aufgestellt werden. Symbolfoto. Foto: Dedert

Die Geislinger Schulen können wegen ihrer baulichen und technischen Gegebenheiten darauf verzichten, mobile Raumluftfilter zu verwenden. Nicht so die Kindertagesstätten. Für sie kauft die Stadt jetzt solche Geräte.

Geislingen - Der Geislinger Gemeinderat hat am Mittwoch bei zwei Enthaltungen beschlossen, mobile Raumluftfiltergeräte für vier Kita-Räume zu beschaffen. Damit werden in der "Pusteblume" in Geislingen der Schlafraum der Krippe sowie im "Regenbogen" in Binsdorf der Kleingruppenraum, der Krippen-Schlafraum und der Flur/Vesperraum ausgestattet.

Die übrigen Räume in Geislingen, Binsdorf und Erlaheim können ausreichend belüftet werden und sind bereits mit sogenannten "CO-Ampeln" ausgerüstet. Letztere sollen dabei helfen, weder zu oft noch zu selten frische Luft hereinzulassen.

Die Entscheidung des Gemeinderats ist vor dem Hintergrund der Förderrichtlinie des Kultusministeriums für mobile Raumluftfiltergeräte vom 6. August zu sehen: Das Land Baden-Württemberg unterstützt den Kauf mit bis zu 50 Prozent, maximal aber 2500 Euro je Gerät.

Geld wird aber nur für Räume bewilligt, die nur eingeschränkt gelüftet werden können, also beispielsweise zu kleine Fenster oder solche haben, die nur gekippt werden können, oder gar keine Öffnungen ins Freie besitzen. Das ist bei den vier genannten in Geislingen und Binsdorf der Fall, wie eine Begutachtung durch die Stadtverwaltung ergeben hat.

"Grundsätzlich ist das Lüften per Fenster vorzuziehen", bekräftigte der Hauptamtsleiter Christian Volk in der öffentlichen Gemeinderatssitzung. Er hatte dem Schwarzwälder Boten bereits vor zwei Wochen bestätigt, dass es in der Grundschule am Schlossgarten sowie der Außenstelle Binsdorf/Erlaheim keine Einschränkungen beim Lüften gebe. Ebenso hat der Schulverband Kleiner Heuberg festgestellt, dass die Gemeinschaftsschule in Geislingen seit der jüngsten Sanierung über eine Lüftungsanlage verfügt, die einen ausreichenden Luftaustausch gewährleisten.

Die Schulen verfügen auch über fest eingebaute oder mobile CO2-Sensoren. Daher kann auf den Kauf von Luftfiltern verzichtet werden (wir haben berichtet). Die Kitas in Geislingen und Binsdorf sollen nun aber solche Geräte für jene Räume bekommen, bei denen das sinnvoll ist und auch Aussicht auf die Landesförderung hat.

Die Gemeinderätin Daniela Hatzenbühler (Grüne) regte an, bei der Beschaffung den Lärmpegel der Geräte zu berücksichtigen – besonders wenn diese in Schlafräumen eingesetzt werden sollen. Volk sicherte zu, das habe man im Blick – auch weil das Land klare Obergrenzen für die Geräuschentwicklung vorgibt. Man werde nicht die kleinsten Luftfilter kaufen, die dann aber auf Volllast laufen müssten.

Auf Frage von Benjamin Eha (Sozial-Ökologische Liste, SÖL) fügte der Hauptamtsleiter hinzu, dass der Preis bei 500 bis 3500 Euro je Gerät liege. Es werde voraussichtlich in den kleineren Räumen je ein Luftfilter genügen, nur im großen Flur und Vesperraum in Binsdorf könnten zwei – dann aber kleiner dimensionierte und günstigere – notwendig werden. "Das sollten wir aber vorher wissen, ehe wir darüber abstimmen können", fand Torsten Acker (Freie Wähler).

Nach den Folgekosten erkundigte sich Frank Schlaich (SÖL). Mindestens einmal pro Jahr müssen die Filter gewechselt werden; das kostet bis zu 300 Euro je Gerät. Hinzu kommen die Stromkosten – die Luftfilter laufen den ganzen Vormittag und teilweise auch am Nachmittag.

Die Kosten für die Luftfilter sollen mit vorhandenen Haushaltsmitteln gedeckt werden.