Vor eineinhalb Jahren schlugen die Pläne um ein geplantes Gesundheitszentrum in der Turmstraße hohe Wellen in Lahr, danach wurde es ruhig um das Projekt. Doch die Stadt will es weiter verwirklichen.
„Die Nachfrage nach modernen und barrierefreien Praxen von Ärztinnen und Ärzten in Lahr besteht seit langem“, hat die Verwaltung auf eine LZ-Anfrage zum möglichen Ärztehaus in der Turmstraße erwidert. Daher wolle man das Projekt unvermindert realisieren. Die offenen Fragen, die in der Gemeinderatsdiskussion zum Thema laut wurden, habe man untersucht. Unlösbare Probleme sind dabei nicht aufgetaucht, ist der Antwort der Stadt zu entnehmen.
Worum geht es?
Fünf bis neun Arztpraxen – je nach Größe – sollen in dem Zentrum entstehen, für das die Verwaltung ein unbebautes Grundstück hinter dem Polizeirevier ausgesucht hat. Es gehört der Stadt, außerdem wäre kein neuer Bebauungsplan nötig. So ließe sich das Ärztehaus vergleichsweise zügig bauen – doch der Gemeinderat trat im Oktober 2021 auf die Bremse.
Was war das Problem?
Die Beschlussvorlage hatte vorgesehen, dass der Rat das Konzept für das Ärztehaus billigt und die Verwaltung damit beauftragt, die nächsten Schritte zu seiner Umsetzung und zur Gründung einer Projektgesellschaft voranzubringen. Sprich, das Gremium sollte das Projekt aufs Gleis stellen. Doch es kam dann anders, laut 16:10-Beschluss wurde das Konzept lediglich »zur Kenntnis genommen« und den Planern aufgetragen, den Entwurf nachzubessern. Dabei ging es um Fragen zur Zahl der vorgesehenen Parkplätze, um die Zufahrt, die (Um-)Planung der recht großen Eingangstreppe und Ausgleichsmaßnahmen für die Bäume, die dem Neubau weichen müssten.
Was ist in der Zwischenzeit unternommen worden?
Die Anregungen und Fragen aus dem Gemeinderat seien aufbereitet worden, heißt es aus dem Rathaus. So habe man bei einer Verkehrsschau den Ist-Zustand und die geplanten Zufahrten zum Ärztehaus geprüft. Auch ihre Befahrbarkeit für Busse, vor allem Gelenkbusse, sei untersucht worden. Das Thema Stellplätze – auf dem Grundstück und außerhalb – sei ebenfalls beleuchtet worden. Die Ergebnisse habe man dem planenden Büro Müller und Huber mitgeteilt. Auch Varianten zur Zufahrt, die Themen Photovoltaik auf dem Dach, begrünte Fassaden und Abstandsflächen seien in der Überarbeitung enthalten. Außerdem habe man Gespräche mit den Eigentümern der angrenzenden Behördengrundstücke geführt. „Mit Vertretern der Polizei, der Finanzverwaltung und des Landes ist man auf einem guten Weg zur Entwicklung des Fachärztezentrums“, teilt die Stadt mit. Die Planung werde weiterentwickelt, man wolle das Projekt nach wie vor umsetzen, ist aus dem Rathaus zu hören.
Wie geht es weiter?
Das Ärztehaus wird erneut in den politischen Gremien behandelt, wobei die Erkenntnisse der Untersuchungen in die modifizierte Vorlage einfließen werden. Einen Termin, wann das Thema wieder im Gemeinderat drankommt, vermag die Stadt noch nicht zu nennen.