Staatssekretär Patrick Rapp spricht mit den Auszubildenden. Foto: Kupferschmidt

Die Tourismusbranche musste während der Pandemie heftig einstecken. Aber auch Auszubildende zu finden wird immer mehr zur Herausforderung. Staatssekretär Patrick Rapp besuchte das Waldeck, um Vorteile des Berufes aufzuzeigen.

Bad-Dürrheim - "Der Markt hat sich gedreht, mittlerweile können sich Auszubildende einen Betrieb raussuchen", sagt Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Rapp. Die Tourismusbranche braucht nach der Krise dringender den je Fachkräfte. Aus diesem Anlass machte Rapp am Donnerstag eine Reise durch verschiedene Ausbildungsbetriebe der Tourismusbranche, die durch ihr Engagement für die Nachwuchskräfte hervorstechen. Rapp: "Ich möchte zeigen, dass die Tourismuswirtschaft im Land weiterhin beste Karrierechancen für junge Menschen bietet."

Waldeck war zweitstärkster Übernachtungsbetrieb

Auch Rüdiger Schrenk, Geschäftsführer des Waldeck Spa Kur- und Wellnessresort, durfte in Bad Dürrheim den Staatssekretär begrüßen. Das Waldeck ist seit 1965 ein führendes Familienunternehmen in der dritten Generation und war im Jahr 2018 sogar der zweit stärkste Übernachtungsbetrieb in Bad Dürrheim. Rapp: "Man kann das Waldeck durchaus als Perle der Umgebung bezeichnen".

Nach dem Eintreffen des Staatssekretärs spricht Rapp mit neun Auszubildenden, die im Gastronomiebereich, als Bürokauffrau, in der medizinischen Abteilung oder Sport- und Fitnesskaufmann lernen.

Dabei geht Rapp individuell auf die jungen Erwachsenen ein, bleibt im Laufe des Gesprächs allerdings an der Oberfläche. Er sieht deutliche Vorteile darin, einem Beruf in der Tourismusbranche nachzugehen. "Das was die Angestellten der Tourismusbranche machen wirkt sofort. Sie erhalten von den Gästen ein direktes Feedback."

Stellen mit sozialen Medien bewerben

Bettina Schuler-Kargoll, Vize Präsidentin bei der IHK (Industrie- und Handelskammer), macht sich Gedanken darüber, wie man Auszubildende besser auf Betriebe aufmerksam machen kann. "Junge Menschen telefonieren heutzutage nicht mehr gerne. Man muss deshalb eine andere Möglichkeit schaffen, um Azubis ins Boot zu holen!" Die sozialen Medien, wie Instagram wären dafür gute Plattformen. Außerdem müssten Betriebe Bewerbern schneller Rückmeldungen geben. "Eine Antwort erst nach fünf bis sechs Wochen zu erhalten ist frustrierend!"

In dem Punkt, dass es wichtig sei, neue Ideen auf den Markt zu bringen, stimmt Schrenk ihr zu. Als bittere Konsequenz sieht er ansonsten den Untergang der Tourismusbranche. Der Waldeck-Geschäftsführer wünscht sich, dass in Bildungsstätten zweisprachig gearbeitet wird, damit auch Anderssprachige die Möglichkeit haben eine Ausbildung zu machen. "Wir leben in Europa und nicht nur in Baden!"

Im Waldeck wird die Integration gelebt: Über 15 Nationen arbeiten in dem Resort und es fördert die Mitarbeiter mit Sprachkursen oder auch Weiterbildungen. Schrenk: "Ein gutes Beispiel für unsere gelebte Integration ist unser ehemalige Azubi und heutiger Mitarbeiter Bakary Kambi." Im Schnelldurchlauf lernte er innerhalb von einem Jahr Deutsch. "Er kam erst vor fünf Jahren nach Deutschland und legte nun dieses Jahr erfolgreich die Prüfung zum Koch ab."

Dem Geschäftsführer des Resorts mangelt es nicht an Ideen. Sein nächstes großes Projekt: Servierboote. Schrenk: "Wir machen unseren Beruf ja gerne, also setzen wir uns auch für die Attraktivität für die Gäste ein."

Zum Schluss seines Besuches trägt sich der Staatssekretär noch ins Gästebuch ein und macht sich weiter auf den Weg nach Konstanz und in den Bodenseekreis – um seine Ausbildungsreise weiter fortzusetzen.