Der Kuppelbau des Kunstgebäudes am Schlossplatz. Foto: imago/Schöning

Der Neubau der Stuttgarter Staatsgalerie muss für Jahre geschlossen werden – wichtige Exponate ziehen dann in den Kunstverein am Schlossplatz um. Gemeinsam ist dort ein wirklicher Antritt möglich, meint unser Autor.

1984 sonnt sich Stuttgart im internationalen Scheinwerferlicht. James Stirlings Neue Staatsgalerie katapultiert die Landeshauptstadt auf die ganz große Kunstbühne. Eine Million Besucherinnen und Besucher im ersten Jahr – das hatte es in Deutschland bis dahin nicht gegeben.

 

Noch immer ist der Stirlingbau ein starkes Stück Architektur. 40 Jahre nach der Eröffnung aber gibt es andere bauliche und energetische Erwartungen. In Teilschritten ist dies nicht zu bewältigen. Die Schließung des Stirlingbaus von 2028 an ist nur konsequent. Und der Blick nach Karlsruhe zeigt: Eine Ausweichbühne kann ihre eigene Dynamik entfalten. Für die Kunsthalle ist es dort das Zentrum für Kunst und Medien, in Stuttgart werden die Staatsgalerie-Stars im Kunstgebäude am Schlossplatz glänzen. Und damit im Herzen der Stadt und im Herzen des Kulturquartiers.

Es ist eine Steilvorlage für die Kunst. Gemeinsam ist ein wirklicher Antritt möglich. Mehr kann Kulturpolitik nicht leisten.