Oskar Schlemmers Triadisches Ballett trifft auf Hip Hop. Foto: Weekend warm-up, Poster, 2022/ Staatsgalerie Stuttgart

Von wegen klassisches Museum. Die Staatsgalerie Stuttgart lädt wieder zu einem Event, das man hier nicht erwarten würde.

Es scheinen getrennte Welten zu sein: Im klassischen Museumsbetrieb würde man nicht unbedingt Pop und Hip-Hop erwarten. An diesem Freitagabend werden in der Staatsgalerie Stuttgart die Bässe aber ordentlich beben – mal wieder. Denn immer häufiger sucht das Museum die Nähe zur Musik. Deshalb werden von 20 Uhr an die DJs Joy und Baus die passenden Sounds liefern beim „Weekend Warm-up“. Um 22, 23 und 24 Uhr werden auch Performances aufgeführt von Samy, Nelson und ihrer Crew, die an den experimentellen Tanz von Oskar Schlemmers „Triadischem Ballett“ anknüpfen. Hip-Hop, sagt Christiane Lange, die Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart, sei längst etabliert – auch bei der Tanzszene. Deshalb habe die Hip-Hop-Party viel mit Kunst zu tun.

Teddy hatte den größten Erfolg

2019 hat die Staatsgalerie zum ersten Mal ein „Weekend Warm-up“ veranstaltet für die vielen Jugendlichen, die damals in Scharen zu dem Schredderbild des Streetart-Künstlers Banksy pilgerten. Während des Lockdowns lud die Staatsgalerie dann DJs, Musiker, Tänzer und Comedians ein, im Museum Videos zu drehen, in dem sie sich einem Werk widmen. Die Reihe „Kunst trifft Kunst“ habe oft um die 10 000 Aufrufe gehabt, sagt Christiane Lange. Einen noch größeren Erfolg hatte der Comedian Teddy Teclebrhan, der sein Video „Antoine Burtz – Mona Lisa“ in der Staatsgalerie gedreht hat. „Das ist durch die Decke gegangen“, sagt Lange. Der Song wurde fast eine Millionen Mal geklickt.

Architektur ist attraktiv

So sehr sich Pop und klassischer Kunstbetrieb unterscheiden mögen, die Staatsgalerie kommt bei Künstlern anderer Sparten gut an. „Wir sind als Ort spannend“, sagt Christiane Lange, „wir haben eine spektakuläre Architektur.“ Für den Clubbetreiber Felix Klenk, der das Weekend Warm-up mitorganisiert hat, ist genau der Kontrast reizvoll zwischen einer „alteingesessenen kulturellen Einrichtung“ und einem „jungen, modernen Inhalt“. Er ist überzeugt: „Sowohl für die Gäste, als auch für die DJs ist es etwas Besonderes, an einem solchen Ort in einem solchen Kontext den Abend zu verbringen.“

Weekend Warm-up. Fr, 29.7., 20 Uhr