Zu einem Polizeieinsatz kam es in Burladingen am 24. Juni. (Symbolfoto) Foto: Pixabay-4566193

Der Fall sorgte für Wirbel in Burladingen: Im Juni kam es zur Auseinandersetzung zwischen Bauarbeitern. Nun spricht die Staatsanwaltschaft von „versuchtem Mord“.

Zielgerichtet sollen zwei Personen mit einem Auto auf Bauarbeiter zugefahren sein. Die Tat ereignete sich am 24. Juni in Gauselfingen bei Burladingen. Staatsanwaltschaft und Polizei haben Ermittlungen aufgenommen.

 

Ergebnis: „Die Staatsanwaltschaft Hechingen hat gegen zwei Brüder im Alter von 21 und 20 Jahren unter anderem wegen des Verdachts des versuchten Mordes Anklage zum Landgericht Hechingen erhoben“, schreibt die Justizbehörde in einer Pressemitteilung.

Das bedeutet, dass Polizei und Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abgeschlossen haben und zu einem vorläufigen Tatbestand gekommen sind. Die Anklage wird nun vom Landgericht geprüft. Dieses entscheidet daraufhin über die Zulassung der Anklage und ob es zu einem öffentlichen Prozess kommt.

Polizei und Staatsanwaltschaft rekonstruieren Ereignisse

Das Landgericht rechnet mit einer zügigen Bearbeitung der Anklage: Eine Entscheidung soll noch in diesem Monat vorliegen, heißt es auf Anfrage unserer Redaktion.

Was am 24. Juni 2025 geschehen war, haben Staatsanwaltschaft und Polizei in den vergangenen Monaten rekonstruiert. Die Ermittlungsbehörden werfen dem 21-jährigen ukrainischen Angeschuldigten vor, mit seinem Pkw im Bereich einer Baustelle in Burladingen mit überhöhter Geschwindigkeit aufgefallen zu sein, weshalb einer der Bauarbeiter ihn aufgefordert haben soll, langsamer zu fahren.“

Mit dem Pkw über die Baugrube geschanzt

Weiter heißt es: „Aus Ärger über diese Beanstandung seines Fahrstils soll der Angeschuldigte im Anschluss mit seinem Pkw zurückgesetzt haben und mit diesem zielgerichtet auf die zwei in der Baugrube beschäftigten Bauarbeiter im Alter von 24 und 19 Jahren zugefahren sein, um diese zu töten.“

Bei seinem Manöver soll der Angeschuldigte mit seinem Pkw über die Baugrube geschanzt sein, berichtet die Staatsanwaltschaft. „Die beiden Bauarbeiter, die nicht mit einem Angriff rechneten, konnten sich nur durch einen Sprung zur Seite retten. Im Anschluss soll der 21-jährige Angeschuldigte die Örtlichkeit verlassen haben, kurz darauf aber mit seinem 20-jährigen Bruder erneut zur Baustelle zurückgekehrt sein, um den nun gemeinsam gefassten Plan, die Bauarbeiter zu töten, in die Tat umzusetzen.“

Erhebliche Verletzungen an der Hand

Dort soll der 21-jährige Angeschuldigte laut Staatsanwaltschaft mit einem Wagenheber auf einen 30-jährigen Bauarbeiter eingeschlagen haben, während der 20-jährige Angeschuldigte mit einem Feuerlöscher auf den 19-jährigen Bauarbeiter eingeschlagen haben soll.

Beide Brüder sollen, wie die Staatsanwaltschaft berichtet, dabei bewusst auf die Köpfe der Bauarbeiter gezielt haben. „Der 19-jährige Bauarbeiter konnte den Schlägen ausweichen, der 30-jährige Bauarbeiter trug durch die Abwehr der Schläge erhebliche Handverletzungen davon“, schreibt die Staatsanwaltschaft.

Die beiden Angeschuldigten haben nach Angaben aus der Pressemitteilung bislang von ihrem Schweigerecht Gebrauch gemacht und befinden sich seit Ende Juni und Anfang Juli ununterbrochen in Untersuchungshaft.