Zahlreiche Besucher verfolgen gespannt den Vortrag von Pfarrer Martin Schwer. Foto: Hagist

Großes Interesse weckte der Vortrag "50 Jahre neue Remigiuskirche – von der alten zur neuen Kirche". Anlässlich des Jubiläums tauchte Pfarrer Martin Schwer in die Geschichte der Kirche ein. Viele Bürger ließen sich diese Zeitreise nicht entgehen.

Epfendorf - Simone Knöpfle-Klausmann vom Kirchengemeinderat freute sich, zur Auftaktveranstaltung des Kirchenjubiläums am Mittwochabend knapp 100 Besucher, darunter auch Bürgermeister Mark Prielipp, im Remi zu begrüßen. Für die aufwändige und gelungene Gestaltung der Schautafeln gelte ihr besonderer Dank Jörg Juchler, so Klausmann.

Alte Kirche war baufällig

Nach einem Überblick über die Anfänge der christlichen Kirchen, die verschiedenen Epochen und Baustile und einem Exkurs zum Leben des Kirchenpatrons, dem heiligen Remigius, dem man die Christianisierung des Frankenreichs verdanke, kam Schwer zum Thema "alte Epfendorfer Remigiuskirche".

Die letzte große Kirchenrenovation sei auf das Jahr 1865 datiert, so der Pfarrer, damals wurde das Schiff aufgrund mangelnder Sitzplätze verlängert und auch dem Turm seine heutige Form gegeben. Weitere Renovierungen im beginnenden 20. Jahrhundert seien nur Stückwerk gewesen und der Einbau einer Orgel habe eine katastrophale Akustik ergeben. Die alte Kirche war baufällig, es bestand dringender Handlungsbedarf. Nach mehr als 10-jähriger Diskussion kam es 1968 zu einer Bürgerversammlung – der Bau einer neuen Remigiuskirche wurde beschlossen.

"Ohne unnötige teure Flausen"

Durch weitsichtiges Handeln Pfarrer Martin Steims und der Kirchengemeinderäte sei auch schnell ein Grundstück gefunden worden. Durch Ideenreichtum und Engagement von Pfarrer Steim sei die Finanzierung des Baus über Bettelpredigten in den umliegenden Gemeinden sowie zahlreichen Schlachtfesten und Spendensammlungen rasch vorangetrieben worden.

"Modern, solide, praktisch und ohne unnötige teure Flausen", soll das Gotteshaus werden, war die Vorgabe an den Architekten – nach zahlreichen Besichtigungsfahrten konnte eine moderne Kirche mit Gemeindezentrum, dem heutigen Remi, auch in schwieriger topographischer Lage geplant werden. Nach dem Spatenstich im September 1971 und der Grundsteinlegung im Mai 1972 fand die Einweihung der neuen Kirche am 14. April 1973 durch den Rottenburger Weihbischof Anton Herre statt.

Bezug zur alten Kirche

Eine moderne Kirche mit rund 400 sternförmig um den Altar angeordneten Sitzplätzen, einem hellen Altarraum und einem eigenen Podium für Orgel und Chor sei es geworden, so Schwer, die Kunstwerke aus der alten Kirche seien integriert worden, sodass der Bezug zur alten Kirche nicht verloren gegangen sei. Sechs neue Glocken seien 1977 geweiht worden, sie läuten heute im alten Turm, den man als Angedenken an die alte Kirche erhalten hatte.

Am Schluss seines Vortrages bat Martin Schwer die Besucher noch verschiedene Anekdoten und Erinnerungen preiszugeben, es wurde rege über die Planungs- und Bauphase diskutiert – viele jüngere Besucher hörten interessiert zu. Simone Knöpfle-Klausmann bedankte sich beim Referenten Martin Schwer und den zahlreichen Besuchern für eine gelungene Auftaktveranstaltung.