St. Märgens Bürgermeister Manfred Kreutz würdigte die grandiose Leistung des 23-jährigen Fabian Rießle bei den olympischen Spielen(rechts). Foto: Hahne

Bronze in Sotschi: Medaillengewinner in der Nordischen Kombination auf Gratulationstour durch die Heimatgemeinden.

St. Märgen - Großer Bahnhof am Sonntag im Hochschwarzwald, die Sonne lachte von einem fast wolkenlosen Himmel. Mehrere hundert Fans des Nordischen Skisports bereiteten Fabian Rießle einen rauschenden Empfang. Mit Böllern, Pauken und Trompeten wurde der Bronzemedaillengewinner in der Nordischen Kombination von der Großschanze und Schlussläufer des Silber-Quartetts von Sotschi in der Heimat empfangen. Vertreter aus Politik und Sport würdigten die sportliche Leistung des zweifachen Medaillengewinners bei den Winterspielen. Mit einer Kutsche wurde der Olympionike mit seinen Eltern von der Wohnung in Holzschlag abgeholt.

Vor dem Kloster St. Märgen würdigte Bürgermeister Manfred Kreutz die grandiose Leistung des 23-jährigen Mitbürgers. "Deine Eltern haben dich gefördert und gefordert und immer unterstützt. Wir haben dir am Donnerstag kräftig die Daumen gedrückt und freuen uns jetzt alles zusammen", sagte Manfred Kreutz. Er erinnerte an die Anfänge des nun bekanntesten Sohnes der Gemeinde: "Auf dem Thurner hast du deine ersten Runden auf den Langlaufski gedreht. In unserer Nachbargemeinde Breitnau hast du dann noch das Skispringen gelernt."

Bereits am Samstag überraschten die Glashütter Dorfmusikanten und Mitglieder der Skizunft Breitnau den erfolgreichen Sportler bei der Rückkehr aus Sotschi am Flughafen Frankfurt. Zu den Gratulanten gehörten auch die Südbadische Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer sowie Landrätin Dorothea Störr-Ritter.

"Der Empfang ist der Hammer. Vielen, vielen Dank, dass ihr alle gekommen seid", zeigte sich Rießle sichtlich gerührt. Sowohl in St. Märgen, wie später auch in Breitnau durfte sich der erfolgreiche Sportler in das "Goldene Buch" der Gemeinden eintragen.

Noch beim Heim-Weltcup Ende Dezember in Schonach hatte der erfolgreiche Winterzweikämpfer die Qualifikation verpasst, jetzt kehrte der junge Hochschwarzwälder als zweifacher Medaillengewinner aus Sotschi zurück, "man sieht wie eng im Sport alles beisammen liegt", erinnerte sich Rießle zurück.

Nach dem Empfang in St. Märgen ging die Triumphfahrt mit einem alten "Adenauer-Oldtimer" weiter nach Breitnau. Mit dabei auch Freundin Sandra Ringwald, die im Trainingslager im Allgäu mitgefiebert hatte. "Ich habe ihm einiges zugetraut, weil er einfach auch im Laufen so stark ist. Das war einfach Top, ich bin stolz auf ihn", sagte die Weltcup-Langläuferin mit funkelnden Augen. Mit unter den Gratulanten auch die beiden Heimtrainer Albert Wursthorn und Bruder Philipp Rießle. "Er ist unser bester Botschafter für den Hochschwarzwald", freute sich Tourismuschef Thorsten Rudolph. "Mit dem Erfolg von Fabian wurde die Tradition in der Nordischen Kombination fortgesetzt. Ich erhoffe mir durch diesen Erfolg von Fabian weitere junge Athleten, die hierdurch motiviert werden", sagte SVS-Vizepräsident Martin Schlegel.

"Es ist ein Freudentag für den Hochschwarzwald, für den gesamten Schwarzwälder Skisport. Fabian Rießle reiht sich in die lange Tradition der Kombinierer im Schwarzwald ein", erklärte Stefan Wirbser, Präsident des Skiverbandes Schwarzwald. Diese reicht zurück bis in das Jahr 1960 als der Hinterzartener Georg Thoma erstmals Olympiasieger wurde – zuletzt gelang dies auch Georg Hettich (Schonach) bei den Winterspielen in Turin. „Wenn wir noch die Erfolge von Steffi Böhler (Silber im Skilanglauf) und Andreas Wank (lebt in Titisee-Neustadt) hinzunehmen, ist dies ein bemerkenswerter Tag für die Schwarzwälder Skigeschichte.

"Wir sind mächtig stolz auf unseren „Rio“ Fabian Rießle. Das ist eine grandioser Erfolg. Er ist für die ganze Region ein leuchtendes Vorbild für unsere Sportler im Hochschwarzwald", sagte Bürgermeister Josef Haberstroh. Und der Breitnauer Schuldes blickt schon voraus in Richtung Pyeongchang. "Es darf ruhig so weitergehen, der Fabi hat noch einiges im Köcher." Und niemand wollte widersprechen.