An der St.-Landolin-Schule in Ettenheim wurde die Aufgaben im Fach Biologie verwechselt. Nun müssen die Schüler am 30. Mai noch mal antreten.
Die Freude der Abiturienten über die absolvierte Prüfung währte leider nur kurz: „Leider ist es zu einer bedauerlichen Unregelmäßigkeit bei der Abiturprüfung im Fach Biologie gekommen.“, teilt die St.-Landolin-Schule mit. Statt der Aufgaben für das Allgemeinbildende Gymnasium wurde den Abiturienten die Aufgaben für das berufliche Gymnasien zur Bearbeitung vorgelegt.
Diese Verwechslung sei leider erst am Ende der Prüfung aufgefallen. „Wir bedauern diesen Fehler zutiefst“, äußert die Schule ihr Mitleid. Man habe bereits bei den betroffenen Schülern um Entschuldigung gebeten. Wichtig sei, dass keinem Prüfling ein Nachteil durch die Situation erwachse. Die Schule stehe mit dem Regierungspräsidium in Kontakt über die weitere Vorgehensweise und einen Wiederholungstermin.
Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt das Regierungspräsidium Freiburg, dass dem Biologie-Leistungskurs am Allgemeinbildenden Gymnasium der St.-Landolin-Schule versehentlich die Aufgaben für das Berufliche Gymnasium vorgelegt worden seien. Der Irrtum sei weder von der Schulleitung noch von der Kurslehrkraft noch von den Prüflingen bemerkt worden. Es wurden sowohl das Deckblatt als auch jedes einzelne Aufgabenblatt deutlich mit „Abiturprüfung an den Beruflichen Gymnasien“ gekennzeichnet, betont das Regierungspräsidium.
Schule bietet beide Aufgabenstellungen an
Die Themengebiet „sind im Wesentlichen dieselben“, aber das Anforderungsniveau (grundlegend statt erhöht), die Arbeitszeit (255 statt 300 Minuten) und der Aufgabenumfang (90 statt 120 Punkte) seien verschieden, erklärt das Regierungspräsidium. Außerdem seien die Aufgaben bereits am 2. April landesweit an den Beruflichen Gymnasien eingesetzt worden. Da die Schule das Allgemeinbildende und das Berufliche Gymnasium unter einem Dach anbiete, hatten sie beide Aufgabenstellungen bekommen, so die Schulbehörde.
In Abstimmung mit dem Kultusministerium habe man sich auf den Nachtermin am 30. Mai geeinigt. Alle 21 Abiturienten werden die Biologie-Prüfung an diesem Tag nachschreiben müssen, kündigt das Regierungspräsidium an. Solche Nachschreibetermine gebe es für alle Fächer, sie seien in der Regel für erkrankte Prüflinge gedacht.
Kein vergleichbarer Fall bekannt
Die Verwechslung stelle ein Novum für die Schulbehörde dar, es gebe nach ihren Kenntnissen in den vergangenen Jahren kein vergleichbarer Fall . Es könne ohnehin nur an den wenigen privaten Schulen eintreten, die beide Schularten (Allgemeinbildendes und Berufliche Gymnasium) unter einem Dach vereinen. Die St.-Landolin-Schule gehöre dazu.
„TikTok“-Video als Auslöser
Der Fall hat überregional Wellen geschlagen. Die St.-Landolin-Schule erklärt, sie haben viele Presseanfragen zur Abiturprüfung im Fach Biologie bezüglich eines Beitrags auf „TikTok“ erreicht. Dort ist zu sehen, wie die Schüler mit einem Autokorso feiern. Dabei steht die Überschrift: „Sie wissen noch nicht, dass sie das falsche Bio-Abi geschrieben haben und alle vermutlich in die Nachprüfung müssen“. Die Person, die das Video gepostet hat, ist vermutlich eine betroffene Schülerin an der St.-Landolin-Schule. Das Video hat Stand 20. Mai 458.291 Aufrufe und 30.000 „Likes“ (Gefällt mir).