Rund 60 Ärztinnen und Ärzte des St. Josefskrankenhaus und des Lorettokrankenhauses legten am Mittwoch für einen Tag ihre Arbeit nieder. Foto: Alexander Blessing

Rund 60 Mediziner des St. Josefskrankenhaus und des Lorettokrankenhauses in Freiburg sind am Mittwoch in einen eintägigen Warnstreik gegangen. Sie kämpfen für einen eigenen Tarifvertrag.

„Streiks sind eigentlich unser letztes Mittel“, da waren sind sich die Beteiligten Mediziner am Mittwoch vor dem St. Josefskrankenhaus einig. Doch in ihrem Kampf um einen eigenen Tarifvertrag sehen sie kein anderes Mittel mehr. Die Ärztinnen und Ärzte des Freiburger St. Josefskrankenhaus und des Lorettokrankenhauses werden derzeit nicht nach Tarif bezahlt, der private Betreiber der Kliniken, die Artemed SE, hat sich bisher geweigert, das ärztliche Personal nach Tarif zu bezahlen.

 

Weitere Artemed Standorte sind vom Streik betroffen

„Wir würden jetzt lieber bei den Patienten sein und Arbeiten, aber wir müssen für verbesserungswürdige Arbeitsverträge kämpfen“, erklärt die Streiksprecherin im Rahmen der Kundgebung. Der große Zusammenhalt unter den Kollegen zeige, wie wichtig für sie das Thema ist. Auch in Hinblick auf neue, junge Ärzte sei es wichtig, bessere Bedingungen zu schaffen.

„Wir sind weiterhin gesprächsbereit und bereit, den Streik vorzeitig zu beenden“, erklärt die Streiksprecherin weiter. Allerdings müssten diese Gespräche auch auf Augenhöhe geschehen, dies war bisher nicht der Fall. Die Ärzte kämpfen bereits seit Mai vergangenen Jahres für einen eigene Tarifvertrag und damit einhergehend eine faire Bezahlung. Auch im November hatten sie bereits die Arbeit für einen Tag niedergelegt. Bisher ohne Erfolg. Der private Klinikbetreiber Artemed SE, der deutschlandweit 18 Kliniken betreibt, ist nicht auf die Forderung seiner Mitarbeiter eingegangen.

Andere private Kliniken bezahlen bereits nach Tarif

Auch an anderen Standorten von Artemed Krankenhäusern in Heidelberg, Bayern und Hamburg wurde die Arbeit am Mittwoch für einen Tag niedergelegt. „Wir fordern nicht 20 Prozent mehr Gehalt oder eine 35 Stunden Woche, wir wollen nur das, was uns sowieso zusteht“, fasst die Streiksprecherin die Forderungen zusammen.

„Unsere Forderungen liegen auf dem Tisch. Nun liegt es an Artemed, darauf einzugehen“, erklärt Michael Beck, Pressesprecher des Landesverbandes des Marburger Bundes. Andere private Kliniken bezahlen ihr Personal bereits nach Tarif. Der Ärzteverband hofft nun, dass sich der Klinikbetreiber dazu bereit erklärt, über die Forderungen der Freiburger Mediziner zu verhandeln und dass diese dann auch nach Tarif bezahlt werden.