Günter Kames und einige der 30 Mitautoren stellten das Buch in der Flößerstube des Museums vor.
Begleitet von stimmungsvoller Musik von Bernd Schillinger an Klarinette und Saxofon, stellte Pater Günther Kames, der scheidende Eremit auf St. Jakob, in der Flößerstube des Museums das von ihm herausgegebene Buch „Erlebtes und Erlauschtes rund um St. Jakob“ über das Wolfacher Kleinod vor – zusammen mit einigen seiner 30 Mitautoren.
So voll wie bei dieser Buchpräsentation ist die Flößerstube selten. Immer wieder mussten Stühle nachgestellt werden, und dennoch mussten einige Zuhörer auch stehen.
„Das wird ein Wahnsinnserfolg, das Buch“, sagte Christian Oberfell, Vorsitzender von Kultur im Schloss, angesichts des Andrangs. Er wertete das große Interesse als „Zeichen der Verbundenheit vieler mit diesem besonderen Ort“. Im Buch werde authentisch und lebendig von Wolfachern für Wolfacher über ihre Begegnung mit St. Jakob berichtet.
„Seit den 1980er Jahren interessiere ich mich für Geschichte, Kunst und Kultur“, schickte Günther Kames seinem Grußwort voraus. Den geistigen Impuls und den Anlass zu diesem Buch habe 2024 das 360-jährige Bestehen der „Bruderschaft um einen guten Tod“ gebildet.
Die Erste, die sich auf seinen Aufruf für Geschichten für das Buch gemeldet hatte, sei Rosa Oliva gewesen, die er später auf dem Wolfacher Friedhof zur letzten Ruhe gebettet habe. Petra Lein trug den von ihr autorisierten Beitrag über das „Stück Heimat St. Jakob“ vor.
Bürgermeister Thomas Geppert sprach in seinem Grußwort von dem Buch als einem Zeugnis tiefer Identifikation mit diesem besonderen Ort. Kames bezeichnete es als „Vorsehung“, dass er 2022 in die Jakobusklause einzog, um innerlich zur Ruhe zu finden. Mitautor Walter Schmider las über seine persönlichen Bindungen zu St. Jakob, das von Kindheit an aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken sei. Kordula Kovac las über das „ganz besondere Kleinod St. Jakob zu Wolfach“, das Sicherheit und Geborgenheit für alle ausstrahle, die es von Weitem sehen. Sie wünschte sich, dass sich jemand von außerhalb finde, „der dieses Kleinod wieder mit Leben erfüllt zusammen mit der Kirchengemeinde und dem Verein“ und „dass die katholische Kirchengemeinde, sprich, die gesetzlich Verantwortlichen, die bestehenden Differenzen zum Wohle der Kirche und der betroffenen Menschen ehrlich und gerecht aufklärt und regelt, und nicht einfach einen Schlussstrich zieht“. Sie dankte Günther Kames für seine auf St. Jakob geleistete Arbeit und seinen seelsorgerischen Dienst: „Er hat viel Gutes bewirkt.“
Von Hubert Kiefer war einiges über den „Oma-Ersatz“ seiner Eltern, Lena Hirschberger, zu erfahren, die einmal im Jahr in der Antoniuskapelle auf St. Jakob den toten Herrgott im „Heiligen Grab“ in frische Tücher bettete.
Gabriele Heizmann las von der Unvergesslichkeit des Jakobusfests und Franz Schmalz erinnerte an das Ende der mächtigen, 450 Jahre alten Linde bei St. Jakob. Elmar Langenbacher las von der Entdeckung der Langsamkeit, der Stille und des Lichts an solch magischen Orten.
Und Christian Oberfell las aus der Metzger August’schen Chronik vom Verstecken der Diebesbeute in der Antoniuskapelle und von der Sicherheitsempfehlung des Täters auf dem Sterbebett: „Jedermann sollte ein Hündlein anschaffen.“ Lektor und Mitautor Harald im Spring sprach unter großem Beifall davon, dass Pater Günther Kames sich um St. Jakob verdient gemacht und einen würdigen Abschied verdient habe.