Blau, grün oder rot – was wünschen sich die St. Georgener? Das soll ein Bürgervoting zeigen. Foto:  

Rote, grüne oder doch blaue Photovoltaik-Elemente? Die St. Georgener haben in den kommenden Wochen die Qual der Wahl bezüglich der Fassadengestaltung des Rathauses.

Die ersten Aufträge sind längst vergeben, die Entrümpelungsarbeiten im St. Georgener Rathaus laufen – und die Blicke richten sich darauf, wie die Gebäude nach seiner Sanierung von außen aussehen soll.

 

Vier Farbvorschläge für die Gestaltung der Fassade, die mit Photovoltaik-Elementen (PV-Elementen) bestückt sein soll, hatte das Büro Sutter3 bereits im November des vergangenen Jahres im Gemeinderat präsentiert. Nun sind alle St. Georgener aufgerufen, im Rahmen eines Bürgervotings über drei der Varianten abzustimmen. Darüber informiert die Stadtverwaltung in einer Mitteilung.

„Derzeit wird über ein grundlegendes Merkmal des künftigen Rathauses entschieden, das das Erscheinungsbild des Gebäudes und auch der Innenstadt über viele Jahre hinweg prägen wird: Die Farbgebung der Fassade“, heißt es aus dem (Ausweich-)Rathaus. Architekten, Stadtverwaltung und Gemeinderat haben diverse Farbvarianten und -nuancen diskutiert, erklärt Tabea Epting vom Stadtmarketing auf Anfrage. Nun geht eine Vorauswahl von drei Farbvorschlägen ins Rennen.

Welche Varianten stehen zur Wahl?

Fest steht bereits, dass das aktuelle Grau der Fassade weichen wird. Stattdessen wird künftig eine von drei Farben das Bild beherrschen – entweder Rot, Grün oder Blau. Das Bunte sind dabei jeweils die PV-Elemente, die gleichzeitig Strom fürs Rathaus liefern. Wobei die Farbe keinen Einfluss auf deren Leistung habe, wie die Stadtverwaltung erklärt.

Alle Farben, betont die Stadtverwaltung, „würden mit der Holzfassade harmonieren, die ebenfalls Teile des neuen Rathauses schmücken wird und mit der Zeit (gewollt) vergraut“. Die weiteren Elemente der Außengestaltung, wie etwa Markisen, werden farblich an die PV-Elemente angepasst.

Damit alle, die abstimmen möchten, die entsprechenden Farben auch in natura erleben können, werden drei Muster-Module laut Stadtverwaltung voraussichtlich ab Freitag, 13. Juni, an der Außenfassade des Rathaus-Provisoriums in der Gewerbehallestraße montiert sein. „Die Stadtverwaltung empfiehlt dringend, sich die Muster vor der Entscheidung dort in echt anzuschauen“, heißt es weiter. Denn Darstellungen an Bildschirmen und im Druck könnten die Farben verfälschen.

Wer kann an der Abstimmung teilnehmen?

Abstimmungsberechtigt sind im Zuge des Bürgervotings alle Einwohner ab dem 13. Lebensjahr, die eine Wohnadresse in St. Georgen haben.

Wie läuft die Abstimmung ab?

Beginnen kann die Abstimmung, sobald die Muster-Elemente am Ausweich-Rathaus montiert sind, teilt die Stadtverwaltung mit – also voraussichtlich ab Freitag, 13. Juni. Letzter möglicher Abstimmungstermin ist Sonntag, 29. Juni.

Die Stimme kann einerseits persönlich im Bürgerservice im Erdgeschoss des Rathaus-Provisoriums abgegeben werden. Das ist nur innerhalb der Öffnungszeiten möglich. „Nach Vorlage eines Ausweisdokuments, das den Namen und das Geburtsdatum verifiziert, kann dort ein anonymer Stimmzettel ausgefüllt und abgegeben werden“, informiert die Verwaltung über das Prozedere.

Unter der E-Mail-Adresse abstimmen@st-georgen.de kann ebenfalls abgestimmt werden. Dazu muss neben der favorisierten Variante auch ein Foto oder eine Kopie eines Ausweisdokuments mitgesendet werden. Darauf muss der vollständige Name und das Geburtsdatum zu sehen sein.

„Zusätzlich soll es am Stadtfest-Wochenende die Möglichkeit geben, vor Ort abzustimmen“, teilt die Stadtverwaltung mit. Das Stadtfest findet am Samstag, 28., und Sonntag, 29. Juni, – dem letzten Tag des Bürgervotings – statt.

Welches Gewicht haben die Stimmen der Bevölkerung?

„Uns ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger bei der Entscheidung zu diesem stadtbildprägenden Gebäude miteinzubeziehen. Deshalb möchten wir ihnen die Möglichkeit geben, die Farbgestaltung der Fassade mitzubestimmen“, wird Bürgermeister Michael Rieger in der Mitteilung der Stadtverwaltung zitiert.

In dem Schreiben ist zudem zu lesen, dass das Ergebnis des Bürgervotings in die Entscheidung des Gemeinderats zur Fassadengestaltung einfließen wird – ab einer Beteiligung von mindestens 1000 Personen, was rund zehn Prozent der Stimmberechtigten entspreche, „als aussagekräftiges Stimmungsbild mit entsprechendem Gewicht“.