Drittplatzierter war das Team "Flexpad". Dieses will nachhaltige Kühlpads entwickeln. Foto: Schwarzwälder Bote

Wettbewerb: Gründungswillige Studenten messen sich

Mit "EasyAbroad" ist es diesmal eine Online-Plattform für das Auslandssemester, die sich den ersten Platz beim "Innovation Lab" sichert. Aber auch die anderen Projekte können sich sehen lassen.

St. Georgen. Zum zweiten Mal fand die Prämierung innerhalb des Wettbewerbs "Innovation Lab", an dem gründungswillige Studenten der Hochschule Furtwangen (HFU) und der Dualen Hochschule Villingen-Schwenningen (DHBW) mit Geschäftsideen teilnehmen konnten, virtuell statt. Es winkten Preisgelder von insgesamt 2000 Euro.

Der Prämierung vorausgegangen war eine viermonatige Begleitung der Studenten durch Innovationscoaches der bwcon. Das "Innovation Lab" ist eine Initiative von "Digital Mountain", gesponsort durch die PE-Stiftung, Papst Licensing und ebm-Papst.

Wie schon im vergangenen Jahr traten im Finale drei Studententeams gegeneinander an. Es entstanden kreative Ideen, die bei der Jury gut ankamen. Diese bestand aus Clive Flyn (Leiter Studiengang BWL – International Business an der DHBW), Martin Friedrich (Geschäftsführer der Technologiezentrum GmbH), Olaf Kreyenkamp (Leiter Studiengang BWL – Technical Management an der DHBW), Christian Mayer (Director Engineering Services bei ebm-Papst), Christoph Reich (Fakultätsleiter Informatik an der HFU und Vorsitzender des Innovationsnetzwerks SBH) sowie Marcel Trogisch (stellvertretender Geschäftsbereichsleiter der IHK). Die Moderation übernahm Ursula Schulz, Innovationsberaterin der bwcon.

Plattform für Austausch

Ein Team, bestehend aus Martina Bencetic (HFU), Celine Broghammer (DHBW) und Sophia Kirchner (HFU) widmete sich einem Problem, das sie selbst umtrieb. Mit "EasyAbroad" erdachten sie eine Online-Plattform, über die Studenten so schnell, einfach und sicher wie möglich ins Ausland gehen können. Um das sicherzustellen, sind nur E-Mail-Adressen von Hochschulen und Unis zugelassen, Studierende bekommen nach Auswahl einer Stadt unter anderem Informationen von Studenten, die bereits dort waren. Am wichtigsten ist deren Weiterempfehlung von Vermietern.

Laudator Friedrich sprach von einer "sehr überzeugenden Präsentation". Sehr gut gelungen sei die Herausarbeitung des Mehrwerts gegenüber Mitbewerbern. Ein Problem waren ihm zufolge fehlende Datenblätter.

Nachhaltige Kühlpads

Das zweite Projekt namens "Flexpad" stammt von Nina Deutsch, Laura Frese und Danile Schoppa (HFU) sowie Joost Ecken (DHWB). Sie wollen nachhaltige Kühlpads entwickeln und dafür recyceltes Plastik verwenden. Zudem sollen Stoffhalterungen dafür sorgen, dass man sich beim Nutzen der Kühlpads an einem Körperteil besser bewegen kann. Laut Laudator Mayer war für die Jury "der Innovationsgehalt auf den ersten Blick nicht riesengroß". Die Genialität liege aber manchmal in der Einfachheit der Idee. Auch handle es sich um das komplizierteste aller Produkte. Am Anfang habe sich die Jury bei der Präsentation "nicht so gut abgeholt gefühlt". Im Weiteren hätten die Studenten die Idee aber hervorragend angebracht.

Gegen eingehende Pflanzen

Das dritte Projekt stammte von Carolina Borho und India Gaiser (HFU). Sie wollten mit "VerGIEẞmichnicht" das Problem lösen, dass viele Pflanzen Zuhause wegen fehlenden Wissens eingehen und entwickelten eine App, die in Kooperation mit Gartencentern gekaufte Pflanzen in einem virtuellen Garten speichert, sowie für diese dann Tipps zur Pflege oder Gießerinnerungen gibt. Laudator Reich nannte sich selbst "den größten Anhänger der App".

Manch eine der Problemstellungen habe die Jury nicht ganz nachvollziehen können. Allerdings hätten viele wegen des Vergessens von Pflanzen ganz wenige. Vom möglichen Potenzial der App und der erfrischenden Art des Teams sei er begeistert.

Den mit 1000 Euro Preisgeld dotierten ersten Platz belegte "EasyAbroad". Überzeugt hätten vor allem Einfachheit und konsequente Umsetzung der Idee, so Schulz. Auf dem zweiten Platz, verbunden mit 600 Euro Preisgeld, landete "VerGIEẞmichnicht". "Wir sind sehr froh, dass das Team künftig unsere Pflanzen rettet", kommentierte Schulz. Der dritte Platz und damit 400 Euro Preisgeld gingen an "Flexpad". Das Team müsse nun Gas geben, um beim Investorenpitch auf Platz eins zu liegen, so Schulz.

Ab sofort ist die Bewerbung für das nächste "Innovation Lab" geöffnet. Dieses Mal können sich neben Studenten der HFU und der DHBW auch Berufserfahrene mit Gründergeist bewerben.