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Kommandant Christoph Kleiner stellt derzeitige Situation dar / Veraltete Fahrzeuge bereiten Sorgen

Was vergangenes und dieses Jahr geleistet wurde sowie Wünsche für mögliche Anschaffungen wurden im Gemeinderat von Feuerwehrkommandant Christoph Kleiner vorgestellt. Dabei ging er auch auf aktuelle Sorgen der Wehr ein.

St. Georgen. Ob Brände, Wasserversorgungsfahrten oder technische Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen – die St. Georgener Feuerwehr ist zur Stelle, wenn es brenzlig wird.

Bürgermeister-Stellvertreter Joachim Kleiner würdigte das ehrenamtliche Engagement der Männer und Frauen in der jüngsten Gemeinderatssitzung. "Die Einsätze werden von Jahr zu Jahr häufiger", betonte er. Auch der technische Anspruch steige. Diesen Veränderungen wolle man Rechnung tragen, indem die Wünsche der Feuerwehr im Haushalt für 2019 Berücksichtigung finden. "Man darf auch bei der Feuerwehr die ein oder andere Beschaffung kritisch hinterfragen", so Joachim Kleiner. Dies sei Aufgabe des Gemeinderats und durchaus legitim. Es handle sich seiner Meinung nach bei den Wünschen der Wehr allerdings nicht um "Luxus oder Spielzeug". Vielmehr gewährleiste eine gut ausgerüstete Feuerwehr die Sicherheit der Bürger.

Dringlichkeit gegeben

Dass sich ebendiese Ausrüstung, namentlich die Einsatzfahrzeuge, zum Teil in einem schlechten Zustand befinden, führte im Folgenden Kommandant Christoph Kleiner aus. Als Beispiel führte er das 37 Jahre alte Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) der mittlerweile zusammengelegten Abteilung Peterzell/Stockburg an. "Das trägt eigentlich nicht mehr den Anspruch der Feuerwehr", unterstrich er. Zudem gebe man immer wieder viel Geld für Reparaturen aus.

Die Neubeschaffung eines TSF würde demnach knapp 200 000 Euro kosten. Eine um etwa 50 000 Euro günstigere Möglichkeit wäre ein Gerätewagen Logistik. So oder so sei für ihn allerdings klar: Die neuen Ausweisungen von Baugebieten sowie das wachsende Gewerbegebiet in Peterzell erhöhe die Dringlichkeit, das TSF auszutauschen.

Eine weitere kostspielige, aber nötige Anschaffung sei eine neue Drehleiter. "Derzeit laufen hier Verhandlungen und Gespräche mit dem Landkreis", so Christoph Kleiner. Hintergrund sei eine geplante Sammelbeschaffung, die über kommunale Grenzen hinweg diskutiert wird. Mit im Boot sind hierbei neben St. Georgen Villingen, Blumberg, Schonach und Furtwangen.

Da es in Villingen allerdings derzeit keinen Feuerwehrkommandanten gibt, hinken die Gespräche, wie Christoph Kleiner auf Nachfrage einräumt. "Wir wären gerne schon wesentlich weiter", gibt er zu.

Wasser wird zu Problem

Der Zahn der Zeit nagt derweil auch am Gerätehaus der Stadtwehr, das vor 15 Jahren gebaut wurde. Die Fassade müsse saniert werden, auch die IT-Anlage sei überholt. "Sie können sich vorstellen, dass sich damit nicht mehr arbeiten lässt", sagt er angesichts der veralteten Technik.

Neben den Neubeschaffungen ging der Feuerwehr-Chef auch auf die allgemeine Situation ein. Allen voran die Wasserknappheit habe die Einsatzkräfte in diesem Jahr wie bereits 2017 stark gefordert. Oliver Freischlader (SPD) erkundigte sich in diesem Zusammenhang nach dem Zustand der Löschteiche.

Man habe sicher das Problem, so Christoph Kleiner, dass manche Löschteiche verwahrlosen. "Konkret haben wir aber wenig Handhabe", so der Kommandant. In der Regel würden diese lediglich bei neuen Bauvorhaben überprüft und eine entsprechende Stellungnahme abgegeben. "Wir versuchen aber, verstärkt freundlich darauf hinzuweisen", schloss er. Schließlich sei es gerade in den Außenbereichen wichtig, genügend Löschwasser vorrätig zu haben, da auch die Flüsse einen immer niedrigeren Wasserstand aufweisen und es zum Teil sogar unmöglich machen, genügend Wasser zur Entnahme zu stauen.

Eine weitere Herausforderung ist es für den Kommandanten, die benötigte Mannschaftsstärke zu gewährleisten. Obwohl die Nachwuchszahlen im Jugendbereich sehr erfreulich sind – hier musste zwischenzeitlich sogar ein Aufnahmestopp verhängt werden, um das Verhältnis zwischen Betreuer und Kindern zu gewährleisten – ist es ein Organisationsakt, stets genügend Einsatzkräfte zu haben. "Die geforderte Mobilität ist ein Problem", so der Kommandant. In manchen Zeiten werde es eng, er habe aber einen guten Überblick, welcher der 140 Aktiven gerade nicht zur Verfügung stehe.

Die Räte waren sich in ihren anschließenden Wortmeldungen einig: Die St. Georgener Feuerwehr leistet gute Arbeit, wofür man sich dankbar zeigt.