Anna Heizmann von der STEG Stadtentwicklung erläutert den geplanten "Wohnpark Schönblick". Neun Häuserblocks sollen nach dem Willen des Gemeinderats entstehen. Ein erstes Modell im Rathaus zu sehen ist. Es steht auf meiner Etage vor dem großen Sitzungssaal für alle Interessenten bereit. Foto: Hübner

Barrierefrei und nah am Zentrum: Bürgermeister Michael Rieger sieht in Projekt Entwicklungschance für die Stadt.

St. Georgen - "Wohnpark Schönblick" lautet der Name des geplanten Baugebiets im Bereich des ehemaligen Krankenhauses. In einer Bürgerversammlung wurde das Projekt erläutert.Bürgermeister Michael Rieger sprach von einer Chance, die Stadt in die richtige Richtung zu bringen. Allen sei klar, dass es keine Möglichkeit gegeben habe, das alte Krankenhaus einer Nachnutzung zuzuführen. Auch fehle es St. Georgen an attraktiven Bauplätzen.

Anna Heizmann von der STEG Stadtentwicklung erläuterte die Standortanalyse. Der zufolge hat St. Georgen überdurchschnittliche Kaufkraft, sehr viele Pendler, geringe Arbeitslosigkeit und hohen Erholungs- und Freizeitwert, aber auch einen überdurchschnittlichen Anteil über 65-Jähriger und eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung.

Mangels Neubauten sind Miet- und Kaufpreisniveau unterdurchschnittlich. Auch gebe es keine besondere Dynamik bei der Nachfrage nach Bestandswohnungen, von denen viele aus den Jahren 1930 bis 1970 stammen. Anhand einer Studie belegte Heizmann die Notwendigkeit mehr barrierefreiet Wohnungen. Nicht nur für ältere Menschen, sondern etwa auch für Familien mit Kindern.

Das Baugrundstück hat eine Größe von 16 560 Quadratmetern und laut Heizmann viele Potenziale wie die Aussicht, die Nähe zum Schul- und Sportzentrum und zwei Bushaltestellen mit Verbindungen nach Triberg und zum Bahnhof. Restriktionen sind die Notwendigkeit eines Rückhaltebeckens und dass Versorgungseinrichtungen und Bahnhof nicht fußläufig erreichbar sind. Auf jeden Fall erhalten bleiben soll der "tolle Baumbestand" mit dem "parkähnlichen Charakter". Ziel sei "hochwertiges, innenstadtnahes Wohnen für Familien, junge und ältere Menschen".

Verschiedene Möglichkeiten der Bebauung wurden durchgespielt. Ein klassisches Wohnbaugebiet würde oberirdische Erschließung, also weitere Straßen benötigen. Das vom Gemeinderat favorisierte Konzept sieht acht Blockhäuser mit jeweils bis zu zehn Wohnungen vor. Die Erschließung erfolgt über Schönblickstraße und August-Springer-Weg.

"Ideal für Familien" seien die Wohnungen, die sich am unteren Bereich direkt zu den Grünflächen öffnen. Durch den Versatz der Gebäude und den Abstand von 20 Metern von einem zum anderen sei für alle eine Aussicht gegeben. Die Häuser könnten im Obergeschoss entweder mit einer Penthousewohnung oder Wohnblöcken mit kleiner Dachterrasse abschließen.

Penthousewohnungen mit 200 Quadratmetern

Angedacht sind Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern und Größen zwischen 40 und 140 Quadratmetern. Möglich sind aber auch Penthousewohnungen mit 200 Quadratmetern. Bei der Wohnungsplanung sei man sehr flexibel. Bis Herbst sollen Interessenten gesucht, erst danach soll mit Bauträgern Kontakt aufgenommen werden.

Barrierefreiheit solle in allen Wohnungen beachtet werden, Aufzüge von den Tiefgaragen zu allen Wohnungen führen, so Heizmann in der Fragerunde. Den Quadratmeterpreis bei einem Kauf bezifferte sie mit 2400 bis 2600 Euro. Um den Parkcharakter zu erhalten, seien je Wohnung zwei Tiefgaragenplätze eingeplant, dazu etwa 20 Besucherplätze. Um dem Verkehrsaufkommen gerecht zu werden, muss laut Stadtbaumeister Reinhard Wacker wohl der August-Springer-Weg verbreitert werden.

Gefragt wurde nach Mitsprachemöglichkeiten der Stadt bei der Gebäudeoptik. Bisher habe man extra kein Fassadenbeispiel eingebracht, damit "Investoren ihr Potenzial zeigen können", so Heizmann. Entschieden werde im Gemeinderat.

In Sachen Energiequellen müsse die Energieeinsparverordnung eingehalten werden. Man sei zwar offen, es müsse aber ein hochwertiges und nachhaltiges Konzept sein. Ein Besucher mahnte, dass es im Schwarzwald mit Flachdächern nicht so gute Erfahrungen gebe. Auch hier sei man grundsätzlich offen, sagte Heizmann, kleine Sattel- oder Zeltdächer seien möglich. Allerdings böten Flachdächer die beste Wohnraumnutzung.

Die vorgestellte Idee sei die bestmögliche Nutzung unter Erhalt der Landschaft, bekräftigte Bürgermeister Rieger. Die Variante habe Vorteile im Winter, weil kein Winterdienst auf zusätzlichen Straßen anfällt. Auf jeden Fall nötig ist laut Wacker das Rückhaltebecken. Ab nächster Woche soll im Foyer des Rathauses ein Modell der Häuser ausgestellt werden. Interessenten können sich dann selbst ein Bild machen. Für Fragen stehen sowohl Anna Heizmann, anna.heizmann@steg.de, 0711/21 06 82 99, oder das Rathaus zur Verfügung.