Viele Besucher verzeichnet das Weißlochfest. Foto: Bösinger Foto: Schwarzwälder Bote

Weißlochfest: Anwesende blicken auf die 70-jährige Geschichte des evangelischen Freizeitheims zurück

St. Georgen. 70 Jahre "altes Weißloch", zehn Jahre "neues Weißloch": Das war das Motto der großen Jubiläums-Feier des evangelischen Freizeitheims.

Bei schönstem Wetter strömten die Besucher auf das idyllische Gelände, um zusammen den Wiederaufbau nach der Gasexplosion und die 70-jährige Geschichte des Gebäudes zu feiern. Herbert Jäckle begrüßte alle Gäste und bedankte sich bei allen, die unaufhörlich und jahrelang mitgearbeitet und eine große Unterstützung dargestellt hatten.

Posaunenchor untermalt Feierlichkeiten

"Wenn man sieht, was da für eine Arbeit geleistet wurde, kann man nicht dankbar genug sein", so Jäckle. Musikalisch untermalt wurden die Feierlichkeiten vom Posaunenchor der Petrusgemeinde. Und auch die kleine Mädchenjungschar aus Langenschiltach gestaltete den Vormittag mit. Passend zum Jubiläum des Weißlochs sangen sie "Vergiss es nie" und entzückten damit die Zuhörer.

Eingebunden in das Fest war auch ein Gottesdienst. In Jochen Fetzners Predigt ging es darum, die wichtigen Dinge des Lebens nicht zu vergessen und Herausforderungen und Aufträge zu meistern, selbst wenn diese zunächst aussichtslos erscheinen. Schon in der Bibel sei geschrieben, wie die Menschen oft vor einer riesigen Herausforderungen gestanden sind.

In der Petrusgeschichte gehe es zum Beispiel darum, dass die Fischer keinen einzigen Fisch fangen konnten und sie schon entmutigt aufgeben wollten. Doch durch die göttliche Hilfe hatten sie es schließlich doch geschafft und konnten so viele Fische fangen, dass die Netzte beinahe rissen.

Buchungsbilanzen sprechen für sich

Genauso sei es auch mit dem Freizeitheim Weißloch gewesen, so Fetzner. Nach der tragischen Explosion im Jahr 2006 hätte es einige Einwände gegeben, das Haus wieder aufzubauen. Man fragte sich, ob es sich überhaupt lohnen würde, alles wieder neu zu errichten, und ob es dann genügend Gäste geben würde, die das Angebot wahrnehmen würden. Die Herausforderung war auch hier fast unüberwindbar. Doch schließlich hatte man es doch versucht. Und der Erfolg war mehr als groß gewesen. Die Bilanzen würden bezeugen, wie sehr sich der Wiederaufbau gelohnt hatte. Mit so vielen Gruppenbuchungen hatte wohl niemand gerechnet.

Es sei aber niemals um den Erfolg gegangen, sondern immer um die Menschen und um die einzelne Person. Das Weißloch solle ein Ort sein, an dem man seinen Durst nach Orientierung und Halt stillen könne.

Herbert Jäckle wird für seinen Einsatz geehrt

Am Ende des offiziellen Teiles der Feier wurden zusätzlich die Personen geehrt, die besonders hilfsbereit am Weißloch mitgearbeitet und viele Jahre lang Herzblut hineingesteckt hatten. Ein besonderer Dank ging dabei an Herbert Jäckle, der sich so sehr wie niemand anderes für das Haus eingesetzt hatte. Teil seines Geschenks war ein Schild mit der Aufschrift "Herbert Jäckles Schuppen", welches er sich nun an das Haus hängen darf. Berührt von der Dankbarkeit, die ihm entgegengebracht wurde, meinte er: "Wenn ich nur ein paar Tage nicht hier bin, bekomme ich bereits Entzugserscheinungen."

Nach dem offiziellen Teil konnten die Gäste beim Essen den Mittag ausklingen lassen. Außerdem war das Freizeitheim geöffnet, um sich darin umzuschauen und sich eine Präsentation über das Haus anzusehen.