Antonio Costantino und Antonina Filia feiern am Sonntag, 7. Januar, ihre goldene Hochzeit. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Antonio Costantino und Antonina Filia feiern Goldene Hochzeit

St. Georgen/Cotronei. "In guten wie in schlechten Zeiten," so lautet in der Kirche ein Teil des Trauspruches. Doch kirchle Trauungen sind mittlerweile eher selten geworden.

Nicht so die Familie Antonio Costantino und Antonina Filia, die am Sonntag, 7. Januar, ihre Goldene Hochzeit feiern – und das, wo es auch bei ihnen Zeiten gab, in denen es nicht ganz so gut lief.

Geboren wurden sie beide in der südlichsten Region Italiens am "Zeh" des Stiefels in der Region Kalabrien, in der Kleinstadt Cotronei in der Provinz Crotone, in Nachbarschaft zur St. Georgener Partnerstadt Scandale.

Antonio wurde 1939 als Jüngster von acht Geschwistern geboren und ging in Cotronei zur Schule, die er verließ, um eine Schneiderlehre zu machen. Zwei Jahre war er später mit einer kleinen Schneiderei selbstständig und fertigte Anzüge aus guten Stoffen. Da diese aber speziell in Süditalien eher rar gesät waren, ging er bereits im Jahr 1964 "nur für zwei Jahre zum Geldverdienen" nach Deutschland, genauer nach St. Georgen, wie so viele junge Männer es aus seiner Heimat-Region taten.

Bis auf eine zweijährige Auszeit von 1977 bis 1979 ist er der Bergstadt treu geblieben. Zeit seines Lebens machte er nebenbei Änderungen und Reparaturen für die ortsansässigen Herrenausstatter.

Hochzeitsreise im tiefsten Winter nach St. Georgen

Im Januar 1968 heiratete er Antonina Filia, die er durch Freunde kennengelernt hatte. Antonina wurde 1939 geboren und besuchte ebenfalls die örtliche Schule. Als Jüngste unter vier Geschwistern wurde sie danach unter die Fittiche der Mutter gestellt, die ihr eine gute Lehrmeisterin in Sachen Hauswirtschaft war.

Im tiefsten Winter nahm Antomio seine junge Frau mit nach St. Georgen, "das war unsere Hochzeitsreise", erinnern sie sich. In der Bergstadt waren sie zunächst bei Schmidt Feintechnik beschäftigt, solange das Unternehmen noch in der Innenstadt angesiedelt war. "Wir hatten kein Auto, und im Winter wäre es sehr beschwerlich gewesen, auf die Seebauernhöhe zu kommen", nannten sie Gründe für den Wechsel zu Haller und Matthias Bäuerle.

Gemeinsam kamen sie schlißlich zu Tobias Bäuerle, wo sie bis zum Zusammenbruch des Unternehmens 26 Jahre lang tätig waren. Während Antonio mit 60 Jahren Rentner wurde, arbeitete seine Frau noch zwölf Jahre bei Häseler Metalltechnik, wo sie als Springerin in der Montage tätig war, bis sie 2015 ebenfalls in den Ruhestand gehen konnte.

Noch heute kocht sie am liebsten alles selbst und alle Besucher lieben ihre hausgemachte Pasta. Früher strickte und stickte sie auch sehr viel.

Zwei Kinder und vier Enkel werden gratulieren

Zwei Kinder wurden dem Jubelpaar geboren, mittlerweile bereichern vier Enkel ihr Leben. Die Tochter wohnt mit Familie im Haus der Eltern im Eichendorffweg, der Sohn mit seiner Familie in Peterzell. Gemeinsam wollen sie am Sonntag nur im kleinen Kreis ein wenig feiern.